Kategorie: Allgemein

Holocaust-Gedenktag mit Erinnerung, Führung, Orgel und Theater

Holocaust-Gedenktag mit Erinnerung, Führung, Orgel und Theater

Holocaust-Gedenktag mit Erinnerung, Führung, Orgel und Theater

Zu vier Programmpunkten – von Gedenkveranstaltung über Führung und Orgelspiel bis hin zu einer Theatervorstellung – lädt Freiberg am Donnerstag, 27. Januar, zum internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts ein.

„Wir gedenken euer an diesem Tag“ – so beginnt ein Gedicht, das Freiberger Gymnasiasten zum 27. Januar, dem Tag der Befreiung des nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz, verfasst haben. Die Schülerinnen und Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums tragen diesen und weitere Texte bei der offiziellen Gedenkveranstaltung auf dem Friedhof Himmelfahrtsgasse am 27. Januar um 11 Uhr vor. Auf Einladung des Oberbürgermeisters Sven Krüger stellen die Zehntklässler dar, wie noch heute an die Menschen, die unter der NS-Gewaltherrschaft gelitten haben, erinnert werden kann. Bei dem Termin legt Oberbürgermeister Krüger einen Kranz am Gedenkstein für die Opfer des Nationalsozialismus sowie am Mahnmal für die Gefallenen der Roten Armee nieder.

Weitere Programmpunkte am Holocaust-Gedenktag in Freiberg:

15.30 Uhr | Treffpunkt: Rathauseingang Obermarkt
Freiberger Stolpersteine
Führung durch Mitglieder des Freiberger Zeitzeugen e.V., Anmeldung erbeten unter kontakt@freiberger-zeitzeugnis.de

17.00 Uhr | Freiberger Dom St. Marien
Orgelkompositionen jüdischer Komponisten sowie Texte zum aktuellen Anlass.
Orgel: Clemens Lucke
Sprecher: Pfr. Dr. Michael Stahl
Eintritt frei!

19.30 Uhr | Theater am Buttermarkt


„Heute abend: Lola blau“
Restkarten

Die Durchführung der Veranstaltungen erfolgt unter Einhaltung der geltenden Coronaschutzverordnungen.

www.schalom-freiberg.de

Gebet in Gottesdiensten für den Frieden

Gebet in Gottesdiensten für den Frieden

Am 30.01.2022 laden wir zu Gottesdiensten ein, bei denen für den Frieden in unserer Gesellschaft während der Coronapandemie gebetet wird. Die Gottesdienste finden 8:30 in Clausnitz und 10:00 in Rechenberg statt.

Gerade in den letzten Monaten ist das Wort „Corona“ und der Umgang damit zu einem starken Reizwort geworden. Ängste vor der Wirkung des Virus, Angst vor Maßnahmen gegen ihn, Frust und Enttäuschung über Einschränkungen oder öffentliche Bekundungen, zusätzliche Belastungen im Alltag gehen bei vielen nicht spurlos vorüber. In den Familien, Kollegien, im Freundeskreis wird darüber gesprochen oder auch gestritten. Dabei sind Meinungen und Überzeugungen häufig fest und gegensätzlich. In den Gottesdiensten für den gesellschaftlichen Frieden nehmen wir die Klage über unsere Situation auf. Wir bringen sie vor Gott und bitten ihn um Frieden. Wir bitten um seine Hilfe in aller Verschiedenheit doch einen gemeinsamen Weg zu finden.

Die Friedensgebete finden zurzeit an verschiedenen Orten unseres Kirchenbezirkes und auch in anderen christlichen Gemeinden statt.

Falls Sie verhindert sind oder privat beten wollen, finden Sie hier den Ablauf.

3 G Regel für den Gottesdienst

3 G Regel für den Gottesdienst

Gottesdienste Allgemein: Seit dem 22.11.2021 gilt eine neue Coronaschutzverordnung. Diese schreibt vor, dass bei Gottesdiensten nur Personen teilnehmen können, wenn Sie gegen das Coronavirus Covid 19 getestet, genesen oder geimpft sind. Bitte führen Sie den entsprechenden Nachweis (geimpft/genesen/getestet) mit sich. Selbsttests gelten nur, wenn sie unter unserer Aufsicht durchgeführt werden. Daher besteht die Möglichkeit, vor dem Gottesdienst einen Selbsttest durchzuführen. Es werden Selbsttests kostenlos zur Verfügung stehen. Wir freuen uns aber auch, wenn Sie (einen noch nicht durchgeführten) Selbsttest von zu Hause für Ihren Test mitbringen. Auch Geimpfte und Genesene können sich testen.

Eine Bemerkung zu dieser Regelung: Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens hat sich immer für einen möglichst ungehinderten Zugang zu Gottesdiensten und Andachten für jedermann stark gemacht, und wir als Kirchgemeinde tun das ebenfalls. Dass eine sogenannte „3G-Regel“ auch für Gottesdienste eingeführt wurde, war für uns nicht abzusehen. In den Amtsblättern und in den Kirchennachrichten haben wir daher fälschlicherweise geschrieben, es werde kein Impfstatus abgefragt. Nun ist genau das der Fall. Wir werden sehr sensibel mit dieser Art der Einlasskontrolle umgehen. Und jede und jeder wird auch bei dieser Regelung an unseren Gottesdiensten teilnehmen können. Für Gott sind alle Menschen gleich wertvoll, egal mit welchem G er oder sie kommt. Das wollen wir auch jetzt vermitteln. Pfr. Philipp Pohle

Hinweis: Voraussichtlich wird auch bei den Gottesdiensten am Heiligen Abend die oben beschriebene 3G-Regel (geimpft, genesen oder getestet gegen Covid 19) gelten. Da das Testen vieler vor Ort organisatorisch kaum machbar ist, bitten wir Sie, einen noch gültigen negativen Testnachweis mitzubringen. Diesen können Sie in Testzentren oder Apotheken erwerben. Kostenlose Testmöglichkeiten finden Sie hier (Stand 24.11.2021): https://www.landkreis-mittelsachsen.de/das-amt/behoerden/tests-und-quarantaene.html#c27830

Es wird aber auch vor Ort die Möglichkeit bestehen, sich kostenlos, wie oben beschrieben, zu testen.

Vorübergehend geschlossen

Vorübergehend geschlossen

Vom Montag, den 9. August, bis Freitag, den 13. August, ist das Pfarrbüro in Clausnitz vorübergehend geschlossen.

Bitte wenden Sie sich an unsere Mitarbeiterinnen in Sayda, Sprechzeiten mittwochs 15 -17:30 Uhr, Telefonnummer 037365 1227 oder in Dorfchemnitz, dienstags 13 -16:30 Uhr, Telefonnummer 037320 1567.
Dort ist jemand für Ihr Anliegen da.

Danke für Ihr Verständnis.

Steffi Geyer, Pfarramtsverwaltung.

„Ein alltägliches Wort“

„Ein alltägliches Wort“

Liebe Leser des Gemeindebriefes.
Manchmal stößt man auf Worte unserer Alltagssprache und fühlt sich eingeladen oder gar genötigt, über Sinn und Bedeutung eines solchen Wortes tiefer nachzudenken. Mir geht es gerade mit dem Wort GEWISSEN so.
Obwohl in meiner Bibel dieses Wort relativ spät (auf Seite 493) zum ersten mal auftaucht, finde ich es in unausgesprochener Form schon viel früher, in der wunderbaren Geschichte von Adam, Eva, Gott und der Schlange. Da wird dem Paar dringend geboten, nicht vom BAUM DER ERKENNTNIS zu essen! Aber es kam, was kommen musste. Dem Ratschlag der Schlange folgend wurde eben doch vom Baum genascht, die Augen der Menschen waren nun geöffnet, zu unterscheiden zwischen GUT und BÖSE. Das Unheil nahm seinen Lauf – bis heute. Wie schön könnte unser Leben sein! Hätte es doch diesen fatalen Vorfall im Paradies nie gegeben!
Aber ERKENNTNIS bringt WISSEN mit sich. So sind wir alle zu WISSENDEN und MITWISSERN geworden und haben nun – ob wir wollen oder nicht – ein GEWISSEN! Zugegeben: das ist mitunter eine echte Last und ich beneide manchmal die sorglosen, “gewissenlosen“ Tiere, die einfach ihrem gottgegebenen Instinkt folgen dürfen.
Was sind das für Dinge, die unser Gewissen rühren? Eine offensichtliche Ungerechtigkeit? Die freundliche Mahnung eines wohl-wollenden Mitmenschen? Eine Predigt? Bilder von hungernden Kindern? Eine eigene Untat, die lieber nicht ans Licht kommen sollte? Das beherzte Handeln eines Anderen, der etwas tut, was ich eigentlich auch tun sollte, mich aber nicht traue? Der unsympathische Typ, der mir mit seiner Existenz einen Spiegel vorhält?
All das hat bei mir schon irgendwann einmal ins “Schwarze“ getroffen. Doch es gibt etwas, das kommt – ich weiß nicht recht warum – immer wieder. Ein Gedicht, das ich als ca.13-jähriger Schüler gelernt habe, pikst mir regelmäßig ins Gewissen.
Hier ist es. Und es ist wie immer und zu allen Zeiten brandaktuell:
„Ferientag eines Unpolitischen“
Der Postbeamte Emil Pelle
hat eine Laubenlandparzelle,
wo er nach Feierabend gräbt
und auch die Urlaubszeit verlebt.
Ein Sommerläubchen mit Tapete,
ein Stallgebäude, Blumenbeete.
Hübsch eingefasst mit frischem Kies,
sind Pelles Sommerparadies.
Zwar ist das Paradies recht enge
mit fünfzehn Meter Seitenlänge;
doch pflanzt er seinen Blumenpott
so würdig wie der liebe Gott.
Im Hintergrund der lausch’gen Laube
kampieren Huhn, Kanin und Taube
und liefern hochprozentgen Mist,
der für die Beete nutzbar ist.
Frühmorgens schweift er durchs Gelände
und füttert seine Viehbestände.
Dann polkt er am Gemüsebeet,
wo er Diverses ausgesät.
Dann hält er auf dem Klappgestühle
sein Mittagsschläfchen in der Kühle.
Und nachmittags, so gegen drei,
kommt die Kaninchenzüchterei.
Auf einem Bänkchen unter Eichen,
die noch nicht ganz darüber reichen,
sitzt er, bis dass die Sonne sinkt,
wobei er seinen Kaffee trinkt.
Und friedlich in der Abendröte
beplätschert er die Blumenbeete
und macht die Hühnerklappe zu.
Dann kommt die Feierabendruh.
Er denkt: Was kann mich noch gefährden!
Hier ist mein Himmel auf der Erden!
Ach, so ein Abend mit Musik,
da braucht man keine Politik!
Die wirkt nur störend in den Ferien,
wozu sind denn die Ministerien?
Die sind doch dafür angestellt,
und noch dazu für unser Geld.
Ein jeder hat sein Glück zu zimmern.
Was soll ich mich um andre kümmern?
Und friedlich wie ein Patriarch,
beginnt Herr Pelle seinen Schnarch.“

Dieses Gedicht schrieb Erich Weinert im Jahr 1930. Knapp drei Jahre später kam Hitler an die Macht.
Vielleicht treibt auch Sie manchmal die Frage um: Welchen Stellenwert hat Politik im Rahmen des christlichen Glaubens?
Als Anregung möchte ich uns noch zwei Zitate mitgeben:
„…Auch Christen sollen sich nicht aus der Pflicht stehlen, ihrerseits eine politische Ethik zu formulieren, die mit den ethischen Werten in der biblischen Offenbarung übereinstimmt. Diese Werte sollen das öffentliche Leben durchdringen, wie Hefe den Teig…“
(Dr. Renè Padilla, Lateinamerikanischer Theologe und Pastor).
„….Zu den politischen Institutionen seiner Zeit äußert Jesus nur verhüllte Kritik, entwickelt aber Strategien gewaltfreien Widerstands. Jesu Schülergruppe selbst erscheint als Gegen-Gesellschaft zu den soziopolitischen Verhältnissen. …“
(Stefan Schreiber, „Der politische Jesus“, Münchener Theologische Zeitschrift)
Nehmen wir diese Denkanstöße ruhig mit in den Garten, um zwischen Blumen und Radieschen alles im
Herzen zu bewegen.
Frohe, gesegnete Sommerwochen wünscht
Kantor Christian Domke.