Autor: gernegross78

Morgengebet Dorfchemnitz

Morgengebet Dorfchemnitz

Wir treffen uns jeden Mittwoch von 5:25-5:50 Uhr in der Kirche zum Gebet, auch an Feiertagen. Im Halbkreis sitzen wir vor den Altarkerzen, geben Gott die Ehre und bringen Ihm unseren Dank, Sorgen und die Nöte der Menschen, von denen wir wissen.

Jeder der möchte, ist gerne mit dazu eingeladen!

Andacht Kantate

Andacht Kantate

Andacht Sonntag Kantate (Singt!), 2.Chronik 5,2-14 (hier Vers 13 Gute Nachricht):

Es klang wie aus einem Mund, als sie alle miteinander den Herrn priesen mit den Worten: »Der Herr ist gut zu uns, seine Liebe hört niemals auf!«

Liebe Leserin, lieber Leser,

es ist irgendwie absurd: Still schreibe ich etwas und Sie lesen es wohl auch in Stille, obwohl wir doch singen sollen. Dazu ruft uns der Name des Sonntages heute auf: Singt! Da sollen wir heute hinkommen: zum Singen. Laut, vielleicht mit anderen. Oder aber ein Summen und Pfeifen. Wenigstens jedenfalls soll etwas in uns zum Klingen gebracht werden.

Das ist wohl nicht die leichteste Übung, wenn man nichts hört. Zumindest ohne Musik, Melodie oder Lied. Wir können aber mit einstimmen in den Ruf, der vor 3000 Jahren durch die Straßen von Jerusalem zu hören war. Er gehört zum Grundton der Christenheit und unserer jüdischen Geschwister: »Der Herr ist gut zu uns, seine Liebe hört niemals auf!«

So hallt es durch die Straßen zu überwältigender Musik von über hundert Bläsern und anderen Instrumenten. In den Chronik-Büchern wird erzählt, wie unter König Salomo der erste Tempel in Jerusalem erbaut und wie er eingeweiht wird. Der bedeutendste Moment ist der, als die Bundeslade mit einer Prozession feierlich hereingetragen wird. Die Bundeslade mit den Zehn Geboten erinnert an den Bund Gottes mit seinem Volk. Gott ist seinem Volk treu und schützt es.

Spätestens seit Ostern klärt sich: Gottes Liebe gilt allen Menschen. Der Ruf hallt und klingt durch die Welt: Der Herr ist auferstanden! Jesus war und ist dieser Gott mit und bei uns. Er hat den Tod besiegt und alles, was uns zermürbt und runterzieht, verliert den Schrecken. Gottes Liebe, sein treu Sein bleiben. Mit der Taufe schließt Gott so einen Bund mit jedem Menschen. Ob wir selbst ihm nun treu sind oder nicht. Ob wir uns gut fühlen oder schlecht. Seine Zusage steht. „Nichts in der ganzen Welt kann uns jemals trennen von der Liebe Gottes, die uns verbürgt ist in Jesus Christus, unserem Herrn.“ (Röm 8,39)

Ich glaube das. Christen glauben das. Aber das einfach nur zu sagen, zu hören oder zu lesen, ist wie ein leckerer Sonntagsbraten, aber ohne Soße: staubtrocken. Nein, man kann uns Gottvertrauen nicht wie einem Computer einprogrammiert. Wir sind Menschen, wir wissen nicht nur, wir denken, machen Erfahrungen und eben auch: wir fühlen. Bei allem eigenen Schwanken, Vergessen und Zweifeln, was ebenfalls zu uns gehört; Wir müssen neben den Worten auch erleben und spüren, dass Gottes Liebe mir gilt. Dazu hilft uns die Musik.

Allerdings klingen christlich-jüdische Lieder am besten, wenn wir sie miteinander singen. Nicht deshalb, weil sie besonders schön klingen. (Ist es so: wunderbar!) Vor allem deshalb, weil meine Glaubens-Schwester, weil mein Glaubens-Bruder mit mir singt. Mein Nachbar, der mit mir in das Lied einstimmt, bringt mit seinem Glaubenslied, auch meinen Glauben zum Schwingen. Manchmal stärker, manchmal wieder neu oder überhaupt zum ersten Mal.

Und hier sind wir an dem schwierigsten Punkt bei dieser Andacht und in dieser Zeit: Das muss auch passieren! Wo wir miteinander singen können: Herrlich! Wo nicht finden wir Wege: Im Internet zu Hauf. In Radioandachten und Fernsehgottesdiensten. Am Telefon. Vor dem offenen Fenster eines Menschen. Ich wünsche Ihnen dass sie das erfahren. Es ist aber auch ein Auftrag: Singt mit- und füreinander!

Der Friede unseres Herrn Christus Jesus ist mit Ihnen. Amen.                   Ihr Pfarrer Pohle.

Andacht zum runterladen:

Andacht zum Anhören:

Lied Ich sing dir mein Lied:

Misericordias Domini

Misericordias Domini

Eine kleine Andacht zum 26. April dieser Sonntag heißt „ Misericordias Domini „Es geht: liebe Leser, um den Psalm 23 also kurz gesagt, (Geführt und getröstet).


Mit einer recht bildhaften Sprache vergleicht der Beter Gott mit einem Hirten. Dieser Hirte kümmert sich allerdings nicht nur um eine Herde, sondern um das Wohl jedes Einzelnen. Dabei beschreibt der Beter, wie umfassend Gott für sein Wohlergehen in allen Lebensbereichen sorgt, sodass es dem Beter an nichts fehlen wird. Doch halt hier bleibt der Beter nicht stehen. Konkrete Notsituationen werden geschildert, die der Beter durchlebt, trotz der Fürsorge des Hirten bleibt ihm das Tal nicht erspart. Jetzt in dieser Talnotsituation kann er die Erfahrung machen der Hirte begleitet und tröstet ihn. „Du bist bei mir.“ Es ist ein sehr starkes Umdenken was hier passiert denn es zieht den Beter in die „ Nähe Gottes“ .Er wechselt ab Vers 4 von der unpersönlichen Rede „der Herr“ zum persönlichen „er“ ,so etwas wie „DU“. So bekommt dieses Gebet in der Notlage einen eindrücklichen Charakter. Wie viel Fürsorge Gottes haben auch wir schon in unserem Leben erfahren und sollten uns auch jetzt vergewissern, der gute Hirte ist auch in dieser Krisenzeit dabei. Unsere Täler heißen in dieser Zeit Besucherverbote, Ausgeh- und Kontaktverbote und sie quälen alle auf ihre ganz eigene Art und Weise. Der Psalm zeigt auch uns ein sehr realistisches Lebensbild. Auch wenn Gott mich durch das Leben führt, hat es nicht nur lauter Sonnenseiten sondern auch dunkle Wegabschnitte für mich vorgesehen. Aber ich kann mich felsenfest darauf verlassen, dass Gott mein Hirte jederzeit bei mir ist.
Dazu habe ich ein gutes Lied gefunden. Es ist von Andi Weiss und trägt den Titel „Bleib bitte hier.
Immer wenn es anfängt und dein Leben dich dann stört, und es sich nicht gut anfühlt – du fühlst dich nicht gehört. Fühlst dich nicht verstanden und fühlst dich nicht geliebt. Dann halt mal kurz inne und hör auf dieses Lied. Immer wenn es schwer wird und dir keinen Sinn mehr macht. Du bist nur am kämpfen, dich jagen Schatten in der Nacht. Dich plagt der Zweifel – du glaubst du schaffst das nie! Dann öffne dein Herz und hör auf deine Melodie.
Ref: Du bist gewollt! Du bist geliebt! Es ist so schön, dass es dich gibt! Also bleib bitte hier, ich bin doch bei dir! Du bist doch gut! Bist in dir gesund! Und du bist am Leben, nicht ohne Grund! Also bleib bitte hier, ich steh doch zu dir!

Immer wenn du stillstehst und der Blick zurück dich quält. Immer wenn du fort willst, weil dich hier und jetzt nichts hält. Du fühlst dich am Ende, verkehrt und ohne Wert. Du willst nur noch fliehen, weil dich scheinbar niemand hört. Ich zähle lange schon die Nächte, in denen du nicht schläfst, in denen du gedankenkreisend in dein Zimmer gehst, ich weiß dein Herz ist wund und alles tut dir weh. Deine Welt ist nicht bunt-bist gelähmt und kannst nicht gehen.
Trotzdem bitte ich dich zu bleiben, wegen den deinen, wegen dir. Heb deinen Kopf, sing dein Lied, hier für dich vor mir. Lass es raus, was dich hemmt-und lass gehen, was dich zerstört. Schrei es raus, aus dir selbst, dass die ganze Welt es hört. Ref.
In diesem Sinne bleiben sie Gottes Schutz anbefohlen und in der festen Zuversicht, dass Gott gut ist. Bis bald ihre GP: A. Schenk

Andacht zum Sonntag Judica

Andacht zum Sonntag Judica

Liebe Kirchgemeindemitglieder und liebe interessierte Gäste, im Kirchenjahr gehen wir auf den Sonntag “Judica“ zu. Das bedeutet übersetzt „Richte!“

Ums Richten und Gericht halten wird es in dieser Andacht gehen. Menschen halten Gericht über Jesus. Der Evangelist Lukas erzählt davon in der Passions-Geschichte. Wir finden sie im Kapitel 22 Verse 3 – 6 und 39 – 71.

Mit diesen Texten begleiten wir Jesus auf seinem Weg, der am Kreuz enden wird, aber nicht das Ende bedeutet, sondern einen Neubeginn in sich birgt. Einen Neubeginn, der unsere Welt verändert hat und der Menschen, die sich mit seiner Geschichte beschäftigen, bis heute verändert. In den Geschichten geht es um Verrat und Treue, um Licht und Dunkelheit, um Lüge und Wahrheit, um Gut und Böse und um Glaube und Unglaube. Es geht um Menschen, die immer beide Seiten in sich tragen, das Helle und das Dunkle. In einer alten Indianerlegende heißt es, dass der Mensch, wenn er geboren wird immer 2 Wölfe in sich trägt. Einen guten und einen bösen Wolf. Der Mensch muss sich entscheiden, welchem Wolf er Futter gibt. Füttert er den bösen, dann wird das Böse in ihm herrschen und der Mensch wird Böses tun, weil der gute Wolf ohne Futter ganz klein geworden ist.  Es gibt keinen Menschen, der nur böse oder nur gut ist. Es lohnt sich in diesen Tagen darüber nachzudenken, was ist in mir selbst los. Was hat meine Seele verletzt oder mir Angst gemacht. Nicht um zu richten, sondern  um dahinter zu kommen, was die Ursache für Ängste, oder Mangel, oder Traurigkeit in meinem Leben sind. Wenn wir uns das bewusst machen, können wir erkennen woran es uns fehlt. In ganz neuer Weise können wir dann beten und Gott diese Dinge hinbringen. So kann wirklich etwas passieren!  Jesus steht an unserer Seite und vergibt den Menschen gern. Er vergibt Petrus, er vergibt den Soldaten, Jesus vergibt mir und dir  und geht unseren Weg mit. Er macht das Dunkel hell. So können wir alle um diesen Neubeginn nach dieser dunklen  Zeit bitten.    In diesem Sinne bleiben sie Gottes Schutz befohlen!                Gemeindepädagogin :  A. Schenk         

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Lieber Vater, im Himmel. Danke, dass du den Weg mit Jesus mitgegangen bist und immer an seiner Seite warst. Danke Vater, dass Du auch immer an meiner Seite bist.  
Lätare

Lätare

Liebe Gemeinde, liebe Gäste,

auf den Gottesdienst am Sonntag “Lätare“ in der Saydaer Hospitalkapelle hatte ich mich gefreut, denn die Vorbereitungen dafür begannen schon, als das Jahr noch sehr jung war!  Es sollte ein musikalischer und durchaus fröhlicher Gottesdienst werden –  mitten in der Passionszeit. Lätare heißt nämlich: “Freue dich“ – und der Psalm des Sonntags  (Ps. 84) ist überschrieben mit “Freude am Haus Gottes“.

Was hätte uns denn erwartet in diesem Gottesdienst? Zumindest aus der “Kirchenmusikwerkstatt“ könnte ich einiges ausplaudern.
Die Kurrende wollte fröhlich beginnen mit dem Lied:   “O, wir schauen schon hinein in den Ostersonnenschein – Lätare! Lätare!“ Das ist ein Freudenlied darüber, dass der größte Teil der Fastenzeit schon hinter uns liegt und das Osterlicht seine Strahlen vorausschickt. Vom Chor hätten wir gehört: “Das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte und setze meine Zuversicht auf Gott den Herrn.“ In schweren Anfechtungen hat der Psalmist diese Worte niedergeschrieben. Natürlich hätten auch Sie genügend Gelegenheit zum Mitsingen gehabt.  So zum Beispiel beim Wochenlied “Korn, das in die Erde“, das auf den Wochenspruch Bezug nimmt:  “Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein, wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.“ Dieses Jesuswort bezieht sich natürlich zu erst auf das Passions- und Oster – geschehen. Es kann uns aber auch Gleichnis sein für ganz erdverbundene Lebenszusammenhänge, in denen wir stehen: Ein Gärtner, der es nicht über sich bringt, seine kostbaren Saatkörner der Erde anzuvertrauen wird nie ernten können. Eine Frau, die die Beschwernisse einer Schwangerschaft und die Schmerzen der Geburt  so sehr fürchtet, dass sie sich dagegen entscheidet, wird nie die Erfüllung  erleben Mutter zu sein. Und auch das sagt mir der Wochenspruch: Wenn ich mich davor scheue, in die Dunkelheit meiner eigenen Schattenseiten hinab zu steigen, wird es für mich kein spirituelles Wachstum geben. Nun haben die aktuellen Geschehnisse verhindert, dass wir uns in unseren schönen Gotteshäusern versammeln können.  Was ist Gottesdienst?  Diese Frage steht plötzlich mit einer ganz neuen Dimension vor uns. Was können wir mit unseren Möglichkeiten jetzt tun? Ein klärendes Gespräch… Eine Bitte um Verzeihung…Ein Schritt der Versöhnung…Eine “Inventur“ mit mir selbst, mit Gott … “Heiße Eisen“, die ich mir schon lange nicht traue anzupacken…

Immerhin: Wir haben noch Telefon, Internet und Briefpapier. Irgendwann treffen wir uns wieder – vielleicht zu einem Singe-Gottesdienst?

Bis dahin bleiben Sie gesegnet, behütet und gesund !   

Christian Domke (Kantor)