Autor: gernegross78

Lätare

Lätare

Liebe Gemeinde, liebe Gäste,

auf den Gottesdienst am Sonntag “Lätare“ in der Saydaer Hospitalkapelle hatte ich mich gefreut, denn die Vorbereitungen dafür begannen schon, als das Jahr noch sehr jung war!  Es sollte ein musikalischer und durchaus fröhlicher Gottesdienst werden –  mitten in der Passionszeit. Lätare heißt nämlich: “Freue dich“ – und der Psalm des Sonntags  (Ps. 84) ist überschrieben mit “Freude am Haus Gottes“.

Was hätte uns denn erwartet in diesem Gottesdienst? Zumindest aus der “Kirchenmusikwerkstatt“ könnte ich einiges ausplaudern.
Die Kurrende wollte fröhlich beginnen mit dem Lied:   “O, wir schauen schon hinein in den Ostersonnenschein – Lätare! Lätare!“ Das ist ein Freudenlied darüber, dass der größte Teil der Fastenzeit schon hinter uns liegt und das Osterlicht seine Strahlen vorausschickt. Vom Chor hätten wir gehört: “Das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte und setze meine Zuversicht auf Gott den Herrn.“ In schweren Anfechtungen hat der Psalmist diese Worte niedergeschrieben. Natürlich hätten auch Sie genügend Gelegenheit zum Mitsingen gehabt.  So zum Beispiel beim Wochenlied “Korn, das in die Erde“, das auf den Wochenspruch Bezug nimmt:  “Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein, wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.“ Dieses Jesuswort bezieht sich natürlich zu erst auf das Passions- und Oster – geschehen. Es kann uns aber auch Gleichnis sein für ganz erdverbundene Lebenszusammenhänge, in denen wir stehen: Ein Gärtner, der es nicht über sich bringt, seine kostbaren Saatkörner der Erde anzuvertrauen wird nie ernten können. Eine Frau, die die Beschwernisse einer Schwangerschaft und die Schmerzen der Geburt  so sehr fürchtet, dass sie sich dagegen entscheidet, wird nie die Erfüllung  erleben Mutter zu sein. Und auch das sagt mir der Wochenspruch: Wenn ich mich davor scheue, in die Dunkelheit meiner eigenen Schattenseiten hinab zu steigen, wird es für mich kein spirituelles Wachstum geben. Nun haben die aktuellen Geschehnisse verhindert, dass wir uns in unseren schönen Gotteshäusern versammeln können.  Was ist Gottesdienst?  Diese Frage steht plötzlich mit einer ganz neuen Dimension vor uns. Was können wir mit unseren Möglichkeiten jetzt tun? Ein klärendes Gespräch… Eine Bitte um Verzeihung…Ein Schritt der Versöhnung…Eine “Inventur“ mit mir selbst, mit Gott … “Heiße Eisen“, die ich mir schon lange nicht traue anzupacken…

Immerhin: Wir haben noch Telefon, Internet und Briefpapier. Irgendwann treffen wir uns wieder – vielleicht zu einem Singe-Gottesdienst?

Bis dahin bleiben Sie gesegnet, behütet und gesund !   

Christian Domke (Kantor)

Mit drei Sinnen leben

Mit drei Sinnen leben

– damit wollte sich unsere Gruppe des Frauendienstes Dorfchemnitz am 11.02.20 beschäftigen. Wir luden Herrn Pfarrer i. R. Paul dazu ein, der sich im Taubblindendienst der Evangelischen Kirche Deutschland mit Sitz in Radeberg engagiert. Was diese Behinderung für Betroffene bedeutet, versuchte uns Pfarrer Paul zu vermitteln. Als Sehender und Hörender kann man es sich nicht vorstellen, in Dunkelheit und Stille eingesperrt zu sein. Mit Kreativität und unendlicher Geduld wollen die Mitarbeiter und Ehrenamtlichen den Menschen das Leben lebenswerter machen. So gibt es z. B. einen botanischen Blindengarten mit über 700 verschiedenen Duftpflanzen zum Riechen und Fühlen, Hochbeete für niedrigwachsende Pflanzen und einen 800 Meter langen Handlauf zur Orientierung. Ebenso genießen es die Behinderten, Musik zu fühlen. Sie legen ihre Hände z. B. an eine Orgel und nehmen die Schwingungen der Töne wahr. Das funktioniert auch bei anderen Instrumenten, wie wir uns das sicher vorstellen können. Die dritte Sinneswahrnehmung, die den Menschen zugänglich ist, ist der Geschmack. Mit Hingabe genießen sie Essen und Trinken. Mit Gottes Segen und der Liebe zum Nächsten gehen sie alle gemeinsam in kleinen Schritten einer relativen Selbständigkeit entgegen.

Christine Band

Kirchennachrichten

Kirchennachrichten

KN-Bild

Fleißige Austräger bringen diesen zu Ihnen nach Hause, denn wir wollen viele aus der Kirchgemeinde erreichen und einladen. Der Gemeindebrief bringt Nachdenkliches, Interessantes sowie Informationen der Kirchgemeinde und über den Kirchturm hinaus. Und wir nehmen Anteil an freudigen und traurigen Ereignissen in den Familien unserer Kirchgemeinde.  Um solch einen Gemeindebrief zu erstellen, braucht es nicht nur Zeit und gute Ideen, sondern auch die entsprechenden Finanzen. Auch 2020 möchten wir Sie wieder ganz herzlich um Ihre Spende bitten.  Bitte benutzen Sie dazu das beigelegte Überweisungsformular oder geben Sie die Spende im Pfarramt oder zu den Gottesdiensten ab. Herzlichen DANK!