Autor: Christine Klement

Osterpredigt

Osterpredigt

Hier kann man sich die Predigt anhören und hier als pdf downloaden.

Liebe Gemeinde,

Aufstehen. Jeden Morgen stehe ich auf. Für mich ist das etwas ganz Selbstverständliches: Wach werden, aufstehen, einen neuen Tag beginnen. Natürlich sind die Tage unterschiedlich, mal kann ich ganz schnell aufstehen, mal will ich lieber liegen bleiben. Mal werde ich ganz gemütlich wach, mal schrillt der Wecker mehrere Male und reißt mich aus meinen Träumen: Er ruft: Aufstehen!

Und gleichzeitig weiß ich, immer wenn ich aufstehe, gibt es Menschen, die nicht aufstehen können, weil sie alt und schwach sind, weil sie krank sind, weil sie Kummer haben.

Hanna hatte großen Kummer.  Sie wollte so gern Kinder haben, aber es klappte einfach nicht. Die Frauen in ihrem Umfeld verspotteten sie, lachten sie aus, gaben mit ihren Kindern an. Hanna war in ihren Augen keine richtige Frau, eine richtige Frau ist nur, wer Kinder hat. Das tat weh, verdammt weh. Hanna verkroch sich immer mehr, sie wollte mit all diesen Menschen nichts mehr zu tun haben. Sie blieb morgens im Bett liegen, sie aß nichts mehr. Allein ihr Mann machte sich um sie Sorgen: Hanna, was weinst du so viel und was verkriechst du dich? Bin ich dir nicht viel mehr wert als 10 Söhne?

Die Geschichte von Hanna könnte die Geschichte von einer Frau aus unseren Orten sein, so aktuell ist sie nach wie vor. Doch die Geschichte von Hanna ist eine ganz alte Erzählung aus dem Alten Testament. Sie steht ganz am Beginn der Samuelbücher. Hanna konnte von sich aus nicht mehr aufstehen. Doch ihr Mann hielt zu ihr: Hanna, ich liebe dich. Ich liebe dich, auch wenn du keine Kinder bekommen kannst. Steh doch auf, iss und trink!

Hanna gab sich einen Schubs, ja – so konnte es nicht weitergehen, sie stand auf und aß und trank und ging zum Tempel. Dort schüttete sie vor Gott ihr ganzes Herz aus. All ihren Kummer, all ihr Leid, all ihre Enttäuschung lud sie bei Gott ab. Und dann wagte sie es doch noch einmal, ihren innigsten Wunsch auszusprechen: Gott, wenn du mir doch ein Kind schenken könntest, ich würde es auch ganz in deinen Dienst stellen…

Als sie vom Tempel wieder zurück kam, war Hanna ganz leicht ums Herz, sie konnte wieder fröhlich sein, essen und trinken. Sie konnte wieder aufstehen. Sie war glücklich mit ihrem Mann. Die spottenden Worte der anderen Frauen perlten an ihr ab. Und da passierte auf einmal etwas, womit niemand gerechnet hatte. Da passierte das völlig Unglaubliche. Gott hatte Hannas Wunsch erhört und sie wurde schwanger. Überglücklich stand Hanna auf und ging zum Tempel um für Gott ein Loblied anzustimmen:

1. Sam, 1 Und Hanna betete und sprach: Mein Herz ist fröhlich in dem Herrn, mein Horn ist erhöht in dem Herrn. Mein Mund hat sich weit aufgetan wider meine Feinde, denn ich freue mich deines Heils. 6 Der Herr tötet und macht lebendig, führt ins Totenreich und wieder herauf. 7 Der Herr macht arm und macht reich; er erniedrigt und erhöht. 8 Er hebt auf den Dürftigen aus dem Staub und erhöht den Armen aus der Asche.

So singt Hanna ihr Gebet. Sie singt aus tiefsten Herzen und mit jeder Faser ihrer Seele. Sie spürt, Gott ist da. Er ist in ihrem Leben. Sie spürt seine Macht und sie weiß, alles liegt in seiner Hand. Er tötet und macht lebendig, er macht arm und reich, erniedrigt und erhöht. Im Gottesvertrauen war das möglich, was unmöglich war. Hanna ist aufgestanden aus der Asche.

Vor ein paar Jahren haben wir einen Ausflug mit dem Kirchenvorstand ins Kloster Wechselburg gemacht. Besonders in meine Erinnerung eingeprägt hat sich mir dort eine Säule. Ganz schlicht stand sie im hinteren Bereich der Klosterkirche. Auf der Säule zu sehen ist ein Zick-Zack-Muster. Es geht immer auf und ab, so wie es in unserem Leben auch auf und ab geht.

An manchen Tagen stehe ich fröhlich auf, an manchen Tagen will ich lieber im Bett liegen bleiben. Da schaffe ich es kaum aufzustehen. An manchen Tagen da bin ich voller Tatendrang, voller Freude, voller Zuversicht und an anderen Tagen weiß ich nicht, was werden soll. An anderen Tagen bin ich krank, schwach, habe gerade meine Arbeitsstelle verloren. An anderen Tagen weiß ich weder ein noch aus vor Kummer, weil ein lieber Mensch gestorben ist, weil es Streit gab, weil mich mein Partner verlassen hat. Dann scheint alles bergab zu gehen. So wie bei dem Zick-Zack Muster die Linie nach unten.

Doch der Steinmetz aus dem 13. Jahrhundert, er hatte die große Hoffnung, dass die Linie nicht nur bergab gehen, dass es den Tag gibt, an dem ich wieder gesund bin, an dem ich wieder weiß, was ich arbeiten kann, an dem ich meinen Kummer überwunden habe. Dann kann ich wieder aufstehen, dann kann ich neu ins Leben gehen, dann geht es wieder bergauf.

Vor drei Tagen saß Jesus im Garten Gethsemane, er betete: Herr, wenn es sein kann, nimm diesen Kelch von mir, aber nicht wie ich will, sondern wie du willst geschehe es. Jesus weiß, dass Schweres vor ihm liegt – doch voller Gottvertrauen gibt er sich hinein. Es geht abwärts bis zum Tod am Kreuz, Jesus kann nicht mehr aufstehen. Und dann kommt dieser Morgen, der Oster-Morgen. Niemand hat je damit gerechnet und auf einmal ist der Stein vom Grab weggerollt, ist das Grab leer, stattdessen sind dort Engel, die den Frauen sagen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, er ist auferstanden. Das Unglaublich, das Unmögliche ist passiert: Jesus ist wieder aufgestanden, aufgestanden aus dem Tod.

Dieses Aufstehen aus dem Tod hat noch einmal eine tiefere Dimension als das morgendliche Aufstehen. Und auch die Säule in Wechselburg hat noch eine tiefere Dimension: Es geht bei den Zick-Zack Linien nicht nur bergauf und bergab, so wie es in unserem Leben Höhen und Tiefen gibt, sondern wenn man die Zick-Zack Linien mit dem Finger nachfährt merkt man, dass es eine aufsteigende Linie ist. Die Zick-Zack Linie führt also immer weiter nach oben. Sie führt Richtung Himmel.

Ich drehe mich von der Säule um Richtung Altar. Dort sehe ich Jesus am Kreuz. Doch Jesus ist am Kreuz nicht alleine. Über ihn wachen die Augen Gottes. Rechts und links greifen Engel unter seine Arme. Sie helfen ihm wieder aufzustehen, sie helfen ihm, dass sein Leben weiter geht, weiter Richtung Himmel.

Auch Hanna greifen die Engel unter die Arme. Hanna wird wieder lebendig. Ihr Leben geht weiter Richtung Himmel: Sie kann von ihrem Leben weitergeben. Sie gebiert ihren ersten Sohn Samuel und noch drei Söhne und zwei Töchter. Samuel übergibt sie, wie sie es Gott versprochen hat, dem Hohepriester. Und so wird Hannas Wunsch zum Segen für das Volk Israel. Samuel wird von Gott zum Propheten und Richter berufen und Samuel ist es, der Saul als ersten König über Israel einsetzt. Hannas Gebet wurde erhört, ihr Wunsch erfüllt. Das ist wunderbar.

Auch mir greifen Engel unter die Arme. Ich spüre den Zick-Zack Linien in meinem Leben nach. Immer wieder gab es Höhen und Tiefen, immer wieder wird es sie geben. Diese Zick-Zack Linien gehen immer höher und auf ihnen geht mein Leben weiter Richtung Himmel. Ich kann aufstehen, auch nach dem letzten Tag meines Lebens. Das ist wunderbar.

Hanna jubelt und in ihren Jubel sollen wir heute zu Ostern einstimmen: Laut sollen wir das lange verstummte Halleluja wieder singen, denn bei Gott ist das Unmögliche möglich: Der Herr tötet und macht lebendig, führt ins Totenreich und wieder herauf. Bei Gott ist der Tod nicht das Ende, sondern der Beginn zu neuem Leben.

Gesegnete Ostern wünscht Ihnen, Ihre Pfarrerin Christine Klement

Karfreitag und Ostern in unserer Landeskirche

Karfreitag und Ostern in unserer Landeskirche

Viele Andachten und Gottesdienste im Livestream, aber auch im Fernsehen

DRESDEN – Die Kirchgemeinden in Sachsen bereiten sich derzeit auf die Karwoche und das Osterfest vor. Angesichts der Einschränkungen des öffentlichen Lebens müssen dabei neue Wege gefunden werden, wie Christen in diesem Jahr diese Feiertage begehen können und wie die Osterbotschaft von der Auferstehung Jesu verkündigt werden kann. Das ist zweifelsohne ein beispielsloser Einschnitt in das religiöse Leben für viele Christen in Sachsen. Den bisher schon schwierigen Bedingungen wird somit auch zu Ostern von den Kirchgemeinden mit fantasievollen Ideen und Formaten geistlicher Angebote und virtueller Gemeinschaftsaktionen begegnet werden müssen.

Wenn der direkte Kontakt in Gottesdiensten nicht möglich ist, kommen nun verschiedene andere Kommunikationswege verstärkt in den Blick: Briefe, Telefon, Online-Angebote, aber auch Musik und Glockengeläut. Gerade in Krisenzeiten ist das Bedürfnis der Menschen nach Gemeinschaft groß.

Auf diesen Wunsch nach gemeinschaftlichem Gebet, Austausch und der Freude über das Auferstehungsfest der Christenheit, versuchen die örtlichen Kirchgemeinden und die Landeskirche einzugehen. So wird Landesbischof Tobias Bilz neben den sonntäglichen Livestream-Gottesdiensten auch in der Karwoche um 18:00 Uhr eine Abendandacht anbieten, die auf YouTube und Facebook übertragen und regelmäßig von mehreren hundert Menschen mitgefeiert wird.

Aktuell wird er am 5. April (Palmsonntag) in der beliebten Hörfunksendung „Sonntagsbrunch“ bei MDR SACHSEN (10:00–13:00 Uhr) zugeschaltet sein. Die Sendung lässt sich im Sonntagsbrunch-Audio nachhören.

Am Gründonnerstag, 9. April, lädt der Landesbischof die sächsischen Christen zu einem gemeinsamen Agape-Mahl ein, das er um 17:00 Uhr aus der Diakonissenhauskirche in Dresden per Livestream mit den Gottesdienstzuschauern zu Hause feiern möchte. Brot und Weintrauben werden diesmal nicht nur in der Kirche, sondern auch an vielen vorbereiteten und geschmückten Tischen zu Hause geteilt werden in Erinnerung an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern.

Zum Karfreitag wird es bei MDR SACHSEN – Das Sachsenradio um 7:45 Uhr ein Wort zum Feiertag von Landesbischof Bilz geben. Um 10:00 Uhr kann ein Gottesdienst aus der Unterkirche der Frauenkirche in Dresden als ARD-Fernsehgottesdienst sowie Hörfunkgottesdienst bei MDR Kultur mitgefeiert werden, an dem der Landesbischof mitwirken wird. Zur Sterbestunde Jesu (15:00 Uhr) werden überall in Sachsen die Kirchenglocken läuten. Dazu wurde ein Gebet veröffentlich, das zum Läuten der Glocken gesprochen werden kann. Am Karsamstag wird um 23:00 Uhr aus der Dresdner Kreuzkirche die Nacht der Auferstehung (Osternacht) gefeiert und übertragen.

Am Ostersonntag, 12. April, verkünden viele sächsische Kirchen um 6:00 Uhr mit Glockengeläut die Botschaft von der Auferstehung Jesu vom Tod. Um 10:00 Uhr wird ein Ostergottesdienst mit Landesbischof Tobias Bilz aus der Nikolaikirche Leipzig im Livestream ausgestrahlt. Im Gottesdienst und in den Wohnungen wird gemeinsam das Osterlicht entzündet und Taufgedächtnis gefeiert.

Viele Kirchgemeinden oder Kirchenbezirk organisieren ebenfalls Osterfestgottesdienste im Livestream, die häufig auch in lokalen und regionalen Fernsehprogrammen übertragen werden. So wird durch das Fernsehen auch für Menschen ohne Internet die Möglichkeit eröffnet, als Zuschauer gottesdienstliche Veranstaltungen zu verfolgen.

Die bevorstehende Karwoche und das Osterfest werden aus der Kreuzkirche Dresden mit zahlreichen Veranstaltungen begleitet, die im Regionalprogramm SACHSEN FERNSEHEN und auf dem YouTube-Kanal der Kreuzkirche zu sehen sind. Anstelle der geplanten kirchenmusikalischen Veranstaltungen wurden neue Programme zusammengestellt und mit Gesangs- und Instrumentalsolisten aus Dresden und Umgebung eingespielt. Die Palette reicht von gregorianischen Gesängen und Werken der Romantik bis zu einer Arie aus Bachs „Matthäuspassion″.

In Leipzig gibt es viele Online-Angebote, die von Livestream-Gottesdiensten bis zu Video-Andachten reichen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit Gebetsbriefe im Pfarramt abzugeben, Telefonandachten anzuhören oder geöffnete Kirchen einzeln zu besuchen. In vielen Gemeinden werden in den nächsten Tagen Osterbriefe geschrieben und an die Haushalte verteilt. Kinder malen Osterbilder für ältere Gemeindeglieder oder sie werden in Kirchen ausgelegt.

Unter dem Motto „Eastern calling“ wird in den erzgebirgischen Gemeinden Bernsbach, Beierfeld und Grünhain zum Telefon-Flashmob aufgerufen. Nach dem Fernsehgottesdienst am Ostersonntag um 10:15 Uhr rufen fünf Personen jeweils fünf weitere Personen mit der Osterbotschaft „Der Herr ist auferstanden! – Er ist wahrhaftig auferstanden!“ an und bitten darum, die Botschaft wiederum weiterzutragen. Dort hoffe man, dass sich in der diesjährigen „eher tristen Osterrealität“ „österliche Freude und ein bisschen Geselligkeit“ einstelle.

Die Sächsische Posaunenmission lädt gemeinsam mit dem Evangelischen Posaunendienst in Deutschland unter dem Motto „Ostern vom Balkon“ alle Bläserinnen und Bläser dazu ein, am Ostersonntag um 10:15 Uhr den Choral „Christ ist erstanden“ von Balkonen erklingen zu lassen. 
Auch die Initiative zu einem ökumenischen Glockenläuten am Ostersonntag um 12:00 Uhr, die von der EKD und mehreren Landeskirchen und Bistümern getragen wird, wurde den sächsischen Kirchgemeinden als Anregung weitergegeben.  

In Chemnitz werden unter dem Titel „OSTERN 2020 IN CHEMNITZ – Kirche vor der Kamera“ täglich fünfminütige Sendungen im Chemnitz-Fernsehen und auf Facebook ausgestrahlt. Die Chemnitzer Kirchgemeinden und die Diakonie Stadtmission melden sich damit von Palmsonntag bis Ostermontag jeweils um 18:50 Uhr mit einem geistlichen Impuls zu Wort.

Am Ostermontag wird um 10:00 Uhr ein MDR-Rundfunkgottesdienst aus der Kirche in Dresden Leubnitz-Neuostra gesendet, der parallel auch über den landeskirchlichen YouTube-Kanal per Livestream übertragen werden wird. Die Predigt hält Pfarrer Dr. Wolf-Jürgen Grabner.
[Weitere Informationen zum Ostergeschehen folgen!)

Osterbrief vom Landesbischof

Osterbrief vom Landesbischof

„Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.“
Joh 14, 27


Liebe Schwestern und Brüder,
ich schreibe meinen ersten Brief an Sie in Zeiten des Ausnahmezustandes. Wir gehen auf das Osterfest zu und wissen nicht, wie wir es feiern sollen. Der Ausfall unserer Gottesdienste und Versammlungen war auch in den vergangenen Wochen schwer. Jetzt aber sind wir tief beunruhigt: Wie sollen wir am Gründonnerstag das Heilige Mahl halten? Werden wir die Passionsgeschichte allein lesen müssen? Auf welche Weise soll sich der Osterjubel ausdrücken?


Zugleich schauen wir täglich gebannt auf Infektionszahlen und hören furchtbare Berichte von überfüllten Krankenhäusern im Süden Europas. Wir sind Umständen ausgesetzt, die wir uns nicht im Traume hätten vorstellen können. Ich bitte Sie nun, mit mir einige Schritte zu gehen, um ein wenig zu verarbeiten, was uns gerade widerfährt.


Erschütterungen aushalten
„Bitte sorgen sie dafür, dass wir zu Ostern Gottesdienst feiern können!“ Diesen Wunsch höre und lese ich vielfach in diesen Tagen. Während die einen es in der Enge ihrer Wohnungen nur schwer miteinander aushalten und andere mit Blick auf die Wirtschaft das Ende des Shutdown herbeiwünschen, haben wir Christen (zusätzlich) Sehnsucht nach unseren Versammlungen. Alle zusammen teilen wir die Hoffnung, so schnell wie möglich in unser normales Leben zurückkehren zu können. Das verwundert keineswegs. Die Durchbrechung unserer Gewohnheiten löst tiefe Verunsicherung aus. Wir können im Moment auf keine Erfahrungen zurückgreifen und wissen daher nicht mit Be-stimmtheit, was wir tun sollen. Das fängt schon mit der Einschätzung der Situation an. Wie gefährlich ist dieses Virus, das man nicht sehen kann und dessen Wirkung für die meisten auch nicht spürbar ist? Darf uns jemand verbieten, Gott in unseren Versammlungen zu loben, ohne damit den Bekenntnisfall auszulösen? Kann man den Medien vertrauen, über die alle ihre Informationen be-ziehen oder werden wir planmäßig hinters Licht geführt? Klar ist nur so viel: Jetzt geht es in erster Linie darum, die Ansteckungsquote zu verringern, um Menschenleben zu schützen oder gar zu retten.


Aber Covid 19 ist nicht die einzige Erschütterung, die uns gerade die Sicherheiten raubt. Noch sind wir am Verarbeiten der Krise, die uns im vergangenen Herbst getroffen hat, noch sind wir dabei zu verstehen, wie es zum Rücktritt unseres Landesbischofs Carsten Rentzing kommen konnte. Auch dieser Vorgang war und ist beispiellos. Gerade hatten wir angefangen uns gegenseitig zu erzählen, wie wir das erlebt haben und welche Konsequenzen daraus zu ziehen sind, da wird uns schon die nächste Herausforderung zugemutet.


Schließlich stecken wir mitten in den Anstrengungen der Umsetzung einer großen Strukturreform. Die ganze Landeskirche ist davon direkt oder indirekt betroffen. Das Ziel ist klar: Tragfähige Strukturen bis möglichst 2040 zu gewinnen. Der Weg dorthin jedoch ist unübersichtlich. Mühsam ordnen wir die neuen Verhältnisse. Über allem schwebt die Sorge, ob wir am Ende in den neuen Strukturen noch ein lebendiges Gemeindeleben vorfinden werden. Oft fehlt die konkrete Vorstellung, wie es in Zukunft gehen soll. Wir fahren auf Sicht und lernen auf dem Weg.


Wir sind also von vielen Seiten unter Druck und sehnen uns nach guten und geordneten Verhältnissen. Offensichtlich aber wird uns zugemutet, dass es jetzt nicht so ist. Wir sind Erschütterungen ausgesetzt und müssen sie zunächst einmal aushalten. Aushalten bedeutet für mich, den Tatsachen ins Auge zu schauen und schnellen Handlungsreflexen zu widerstehen. Aushalten verzichtet auf den vermeintlichen Befreiungsschlag und zieht sich dennoch nicht zurück. Aushalten heißt stehen und fest zu bleiben, um Orientierung zu gewinnen. Im biblischen Sprachgebrauch ist das Besonnenheit. Sie ist eine Frucht des Heiligen Geistes (2. Tim 1, 7). Sie wächst, wenn wir unter Druck in einer Haltung des Gottvertrauens bleiben. Sie wird reif, wenn wir die Überzeugung gewinnen, dass Gott der Herr der Lage ist, selbst wenn scheinbar alles aus dem Ruder läuft.


Frieden erfahren
Jesus Christus hinterlässt Frieden und gibt Frieden. Ich rätsle, warum das bei Johannes unterschieden wird. Steckt dahinter die Beobachtung, dass jede Gotteserfahrung zwar Frieden hinterlässt, dieser Frieden sich aber auch verflüchtigt und dann neu empfangen werden muss? Von mir kann ich jedenfalls sagen, dass ich tatsächlich an manchen Tagen felsenfest davon überzeugt bin, dass alles gut wird, weil Gott da ist. Wenig später aber kann ich in tiefe Zweifel stürzen, weil ein Problem übermächtig wird und das Licht der Gegenwart Gottes völlig verdunkelt. Frieden ist also kein gleichmäßiger dauerhafter Zustand. Er muss bewahrt und immer wieder neu errungen werden. Das betrifft den Herzensfrieden genauso wie den sozialen Frieden unter uns und den Frieden zwischen Völkern und Nationen. Frieden ist nie selbstverständlich da.


In der aktuellen Situation erlebe ich, dass viele Ehrenamtliche und Hauptberufliche den Stillstand im Bereich der Veranstaltungen dafür nutzen um neue Aktivitäten zu entfalten: Livestream-Gottesdienste, Andachten, persönliche Worte, kleine YouTube-Videos… Fast in jeder Gemeinde wendet sich der Pfarrer oder ein Mitarbeitender regelmäßig online an die Gemeindemitglieder. Andachten können über Telefonnummern abgehört werden, es werden kleine Texte ausgedruckt und in Briefkästen gesteckt, Kirchen werden offen gehalten, Seelsorge wahrgenommen. Eine Fülle von Möglichkeiten eröffnet sich ganz neu. Das hilft, um in Kontakt zu bleiben und die Not als Chance zu begreifen. Ich bin davon sehr beeindruckt! Freilich hat das auch seine Schattenseiten. Geraten wir etwa in ein neues Leistungsdenken? Vor einiger Zeit bekannte mir ein Pfarrbruder kleinlaut, dass er noch keinen einzigen Gottesdienst aufgenommen und gestreamt habe und fragte, ob das in Ordnung sei.


Es gilt also auch im Angesicht der neuen Möglichkeiten, im Frieden zu bleiben. Für einen Moment stillzuhalten, könnte uns dabei helfen, uns neu zu orientieren: Welche unserer Veranstaltungen brauchen wir wirklich und welche haben sich längst überlebt? Worauf wollen wir uns konzentrieren, wenn wieder alles möglich ist? Ich wünsche Ihnen in diesem Sinne eine produktive Nachdenklichkeit.



Sicherheiten loslassen
Irgendwann werden wir unser gewohntes soziales Leben wieder aufnehmen. Wir werden uns herzlich die Hände schütteln und uns umarmen, gewiss auch das Leben genießen. Nachgeholte Feiern werden uns besonders tief berühren. Eine Erfahrung aber wird uns bleiben: Unser Alltag kann von einem Tag auf den andern umgestürzt werden und das in Deutschland, einem der sichersten Länder dieser Welt. In uns wird zurückbleiben, dass das Leben immer gefährdet ist. Menschen in Not werden für uns nicht länger die anderen sein, die es eben getroffen hat. Wir werden neu wissen, was immer klar war. Diese Welt bietet nicht den Schutz und die Geborgenheit, die wir brauchen, um uns existentiell aufgehoben zu fühlen. Deshalb ist unser Leben ein Wandern durch diese Welt hindurch, wir sind auf dem Weg in das Reich Gottes.


Ich wünsche mir, dass das unseren Glauben verändert. Mutiger könnten wir werden, um das zu leben, was uns im Glauben an Jesus Christus wichtig geworden ist. So, wie wir jetzt neue Formen der Kommunikation aufnehmen, könnten wir auch in anderen Bereichen unserer Arbeit alternativ denken und handeln. Vielen von uns sind unterschiedlichste Aspekte dessen, was Jesus Christus als Merkmale des Reiches Gottes bezeichnet hat, wichtig. Einiges davon leben wir, anderes scheint nicht recht in unseren Gemeinde- und Lebensalltag zu passen. Dem Unpassenden Platz zu verschaffen, ist oftmals mit Unsicherheit verbunden. Wir wissen noch nicht, wie es sich bewähren wird. Wir haben Angst das Vertraute darüber zu verlieren. Werden wir jetzt risikofreudiger?

„Kirche die weitergeht“ haben wir die „Initiative Missionarischer Aufbrüche“, mit der wir Pilotprojekte des Glaubens und der Gemeinschaft unterstützen, jetzt genannt. Darin drückt sich das Vertrauen aus, dass es mit der Kirche in jedem Falle weitergehen wird. Aber eben nicht nur im Sinne eines schlichten Fortführens. Grenzen sollen überschritten und Neues gewagt werden.


Festigkeit gewinnen
Das Leitwort für diesen Brief bezieht sich auf kommende Verunsicherungen und auf Enttäuschungen im Blick auf nicht erfüllte Erwartungen. Jesus Christus geht davon aus, dass es Ereignisse geben wird, die das Potenzial haben, uns tief zu erschüttern. Eine ältere Frau hat mir in diesen Tagen gesagt: „Es kann ganz schnell zu Ende gehen.“
Deshalb stellt sich am Ende dieses Osterbriefes noch einmal die grundsätzliche Frage nach dem, was uns Halt geben kann.


Zum Dienstbeginn habe ich den kleinen Aufsatzband von Jürgen Moltmann „Wer ist Christus für uns heute?“ geschenkt bekommen. Ich lese ihn in ganz kurzen Absätzen und gewinne daraus Kraft und tiefe Einsicht. Besonders berührt mich, dass Moltmann alles, was unseren Glauben ausmacht und was uns irgendwie betreffen könnte, an der Person von Jesus Christus festmacht. Ich zitiere nur einen kleinen Abschnitt: „Untrennbar gehören beide zusammen: Jesus und das Reich Gottes, das Reich Gottes und Jesus. Jesus bringt das Reich Gottes auf seine einzigartige Weise zu uns Menschen und führt uns in die Weite und Schönheit des Reiches hinein. Und das Reich Gottes macht Jesus zum Christus, zum Heiland und zum Befreier für uns alle.“


Manches wird uns gerade genommen, anderes lernen wir neu schätzen. Es gibt viel Unsicherheit und manche Sorge. Erschüttert wird das, was erschüttert werden kann. Demgegenüber aber steht ein personaler Glaube. Wir sind nicht gegründet in den Lehrsätzen unserer Kirche. Auch unsere ganz persönlichen Erkenntnisse können in Belastungsproben wegbrechen. Die äußeren Verhältnisse des kirchlichen Lebens haben nicht die Verheißung, alle Zeiten zu überstehen und unser Stützen auf irdische Sicherheiten wird in der Krise bloßgestellt.


Jetzt kommt es mehr denn je darauf an, ob wir in Jesus Christus selbst gegründet sind. Die Verbindung mit seinem Leiden, Sterben und Auferstehen ist uns mit der Taufe längst geschenkt worden. Im Glauben ergreifen wir sie jetzt neu! Damit kann Ostern dieses Jahr zu einem besonderen Erlebnis werden: Wir vollziehen vorwegnehmend, dass nach der Krise ein neues Leben beginnt. Dieses neue Leben wird nicht nur eine Rückkehr zum Gewohnten sein, sondern eine andere Qualität haben. Ich bin gespannt, wie sich das ausdrücken wird!


Liebe Schwestern und Brüder, mit diesen Zeilen wende ich mich nicht nur an die Pfarrerinnen und Pfarrer oder hauptberuflich bzw. ehrenamtlich Mitarbeitenden, sondern an alle Glieder unserer Landeskirche. Ich freue mich, dass wir im Glauben miteinander verbunden sind. Gemeinsam freuen wir uns über das, was wir an Segen erleben. Gemeinsam tragen wir auch die Schwierigkeiten und Herausforderungen, die uns zugemutet werden. Ich danke Ihnen von Herzen für Ihre Treue zu unserer Kirche! Sie drückt sich darin aus, dass Sie einfach dabeibleiben, sich beteiligen, mit Ihren Möglichkeiten einbringen oder intensiv mitarbeiten.


Seien Sie an diesem besonderen Osterwochenende auch besonders gesegnet.
Ich bete dafür, dass Sie dem Gekreuzigten und Auferstandenen begegnen.
Herzlich verbunden

Ihr
Tobias Bilz
Landesbischof

Offene Kirchen

Offene Kirchen

Zum Stillen Gebet, zur Andacht und um Gott nahe zu sein, sind unsere Kirchen geöffnet:

in Dorfchemnitz:
am Karfreitag um 15:00
am Ostersonntag von 6:30-17:00 Uhr
am Ostermontag von 10:00- 17:00 Uhr
und bis auf weiteres an jedem Sonntag 10:00 Uhr

in Voigtsdorf:
am Karfreitag um 15:00
am Ostersonntag und Ostermontag von 10:00 – 17:00 Uhr
und bis auf weiteres an jedem Sonntag 10:00 Uhr

In den anderen Orten beachten Sie bitte die entsprechenden Aushänge.
Generell gilt: Das Glockengeläut zu Sonn- und Feiertagen läd zum stillen Gebet in der Kirche und zur Hausandacht zu Hause ein.

Ideen für Ostern

Ideen für Ostern

Eine eigene Osterkerze gestalten

Jedes Jahr zünden wir in unseren Kirchen zum Ostersonntag die Osterkerze an. Dies ist eine uralte Tradition. Die brennende Kerze soll uns zeigen, dass Jesus Christus die Finsternis des Todes durchbrochen hat und sein Licht uns durch alle Finsternis hindurch leiten will. Deswegen brennt die Osterkerze nicht nur zum Osterfest, sondern bis zur Epiphaniaszeit zu allen Gottesdiensten. Bei Taufen wird die Taufkerze an der Osterkerze entzündet und zu Bestattungen in der Kirche brennt sie als Zeichen, dass der Tod nicht das Ende, sondern der Beginn zu neuem Leben bei Gott ist.

Jesus Christus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. (Joh 8,12)

Da wir dieses Jahr die Osterkerze nicht in unseren Kirchen entzünden können, laden wir Sie ein eine solche Kerze zu Hause zu gestalten. Es ist eigentlich ganz einfach:

Was Sie dafür benötigen:
1 Stumpenkerze in gewünschter Größe (bspw. 15 cm hoch, 6 cm Durchmesser)
roter Wachs (als Wachsplatte oder die Schale von babybel)
1 kleines (Küchen)messer
Anleitung:
A) Mit Wachsplatte
Die Symbole, die auf die Osterkerze sollen mit dem kleinen Messer aus der Wachsplatte schneiden, in den Händen wärmen und auf die Kerze „kleben“, indem Sie das Wachs mit Ihrer warmen Hand für 1-2 Minuten auf die Kerze drücken.
B) Mit Schale von babybel
Die rote Schale vom Käse trennen und in den Händen wärmen, so dass das Wachs formbar wird. Die Symbole, die auf die Kerze sollen mit den Händen formen und auf die Kerze „kleben“, indem Sie das Wachs mit Ihrer warmen Hand für 1-2 Minuten auf die Kerze drücken.
C) Ohne Wachs
Mit einem kleinen Messer die Symbole in die Kerze einritzen.

Die Kerze ist fertig? Dann kann unserer Osterfeier, dieses Jahr mal anders, nichts mehr im Wege stehen. Wir laden Sie zu Folgendem ein:
→ Treten Sie beim frühmorgendlichen Ostergeläut vor die Tür oder öffnen Sie das Fenster und begrüßen Sie den Ostermorgen mit den Worten: Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden.
→ Beim Glockengeläut um 10 Uhr, das uns normalerweise zum Ostergottesdienst ruft, zünden Sie die Kerze an und feiern Sie die Hausandacht oder Gottesdienst über Fernsehen, Rundfunk oder Livestream.

Palmsonntag

Palmsonntag

Hier kann man die Andacht downloaden.

Liebe Gemeinde, liebe Weggäste,

Wir feiern heute Palmsonntag. Jesus reitet auf einem Esel in Jerusalem ein. Mit Palmzweigen wird bejubelt. Doch schon bald wird die Stimmung kippen. Es sind nur noch zwei Tage bis zum Passafest. Schon wird geplant, wie Jesus getötet werden könnte.
Am Abend sitzt Jesus noch einmal mit Freunden zusammen am Tisch.Mk 14,3| Da kam eine Frau, die hatte ein Glas mit unverfälschtem und kostbarem Nardenöl, und sie zerbrach das Glas und goss es auf Jesu Haupt.

„Was soll die Verschwendung des Öles?“, höre ich diejenigen, die mit Jesus zu Tisch liegen, tuscheln. Sie sind entgeistert. Eine Frau platzt mitten in ihre Mahlgemeinschaft hinein und schüttet auch noch kostbarstes Öl über Jesus. Ja, was soll das? – höre ich mich fragen.

Ich schaue auf die Frau: Selbstvergessen und voller Leidenschaft steht sie da. Hingebungsvoll schenkt sie ihre ganze Liebe. Sie hat weder Mühen noch Kosten gescheut, sich auf den Weg zu machen. Alle Widerstände, Vorschriften und Zwänge hat sie durchbrochen. Sie hat nur ein Ziel vor Augen: Jesus etwas Gutes zu tun. Direkt über Jesu Kopf zerbricht sie die Ölflasche. Das Öl rinnt über Jesu Körper. Das Öl füllt den ganzen Raum mit betörendem Duft.

Jesus schließt die Augen. Er sieht seinen Weg vor sich. Er sieht einen seiner Freunde ihn verraten. Er sieht einen seiner Freunde ihn verleugnen. Er sieht sich allein in Gethsemane. Er sieht sein Leiden. Er sieht den unmenschlichen Tod. Die Schmerzen, die auf ihn zukommen werden, werden unerträglich sein. Jesus schließt die Augen fester. Er spürt die zarte Berührung. Von oben herab umhüllt ihn das Öl. Es umhüllt ihn mit seiner zarten Wärme. Es umhüllt ihn mit seinem atemberaubenden Duft. Wie gut das tut.

Die mit Jesus am Tisch sitzen, strengen hingegen all ihre Vernunft an. Sie rechnen haargenau aus, was die seltsame Handlung dieser Frau gekostet hat: 300 Silbergroschen. Das entspräche heute ca. 30.000€. Was hätte man damit nicht alles machen können!

Zwei völlig verschiedene Welten prallen hier zusammen: Die der selbstvergessenen Leidenschaft und die der prüfenden Vernunft. Was sagt Jesus hierzu? Mk 14,6.7| Lasst sie in Frieden! Was betrübt ihr sie? Sie hat ein gutes Werk an mir getan.Denn ihr habt allezeit Arme bei euch, und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen Gutes tun; mich habt ihr aber nicht allezeit.

Jesus weist an dieser Stelle die Vernunft zurück und stellt die Leidenschaft in den Vordergrund. Diese Frau hat etwas ganz besonderes getan. Jesus sagt, sie hätte ihm etwas Gutes getan. Sie hat genau gespürt, was er jetzt braucht. Sie hat gespürt, dass er den Tod vor Augen hatte. Sie hat gespürt, dass er Angst hatte. Sie hat seinen Leib im Voraus für das Begräbnis gesalbt. Sie hat ihn gestärkt auf dem schweren Weg, der vor ihm liegt. Es wird keine Gelegenheit mehr geben diese Tat zu wiederholen. Morgen wird schon alles anders sein. Arme werdet ihr weiter bei euch haben, mich aber nicht. Ich werde bald nicht mehr bei euch sein.

Mit großen Augen schaue ich Jesus an. Was sagst du da? Ich dachte, es ist alles ganz einfach. Ich kann sicher und fest planen, einen Dauerauftrag einrichten und dadurch ganz automatisch jeden Monat einen Betrag für Bedürftige geben. Es geht um noch mehr? Ich soll mich dir mit meiner ganzen Liebe hingeben? Meine Sicherheit verlassen, mich auf unbekanntes Terrain begeben, mich zerbrechlich machen? Ich merke, wie schwer das ist. Wie schwer es ist, von mir selbst wegzuschauen und meine Pläne beiseite zu legen, um für einen Moment ganz bei meinem Gegenüber zu sein, zu spüren, was er oder sie gerade jetzt braucht und so, wie die Frau, etwas Gutes zu tun. Einfach so. Ohne Berechnung. Aus purer Liebe und Leidenschaft. Egal was andere dazu sagen oder darüber denken.

Jesus reitet in Jerusalem ein. Noch wird er bejubelt. Noch ist er mitten unter uns. Noch will niemand wahrhaben, was mit ihm passieren wird. Noch ist Zeit. Zeit für Liebe. Zeit für Leidenschaft. Zeit für selbstlose Taten. Morgen schon wird alles anders sein. Das Volk wird rufen: Kreuzigt ihn.

Mit diesen Gedanken zum Palmsonntag grüßt Sie Ihre Pfarrerin Christine Klement

Angebote während der Schließung von Kirchen und Pfarrhäusern

Angebote während der Schließung von Kirchen und Pfarrhäusern

Christenlehre
→Eure Gemeindepädagoginnen haben sich etwas für euch ausgedacht, ihr werdet ca. aller 2 Wochen eine kleine Überraschung in eurem Briefkasten finden. Wer sonst nicht zur Christenlehre geht, jetzt aber Interesse hat, meldet sich bitte in den Pfarrämtern oder bei den Gemeindepädagoginnen

Kinder
→ Kindergottesdienst gibt es ab jetzt jeden Sonntag 9.30 Uhr auf youtube – einfach hier klicken und den entsprechenden Kigo auswählen. Der Online Kindergottesdienst kommt aus Karlsruhe.

Konfimanden/ Jugendliche
→ Laberfeuer (thematische Podcasts) hier
→ als JG oder als EvJu bei Discord treffen → weitere Infos dazu über Falk Herrmann (Falk.Herrmann(at)evlks.de) bzw. auf evju-freiberg.de

Musikalische Kreise
→ Bei Fragen bitte an Kantor Christian Domke wenden.
→ Die Evangelische Kirche lädt zum Balkonsingen ein: Jeden Abend 19 Uhr auf dem Balkon, am offenen Fenster oder im Garten „Der Mond ist aufgegangen“ singen oder musizieren – denn Singen tut gut und verbindet. Weitere Infos hier und für alle, die es benötigen, gibt es hier ein Liedblatt.

Frauenkreise/ Seniorentreffs
→ Die Leiter Ihrer Kreise werden sich postalisch mit kleinen thematischen Beiträgen bei Ihnen melden. Lassen Sie sich überraschen!

Gebetstreff
→ Unsere Glocken laden täglich 3x zum Gebet ein. Diese alte Tradition können wir in diesen Zeiten wieder aufnehmen und neu beleben: Einfach beim Glockengeläut innehalten, ein kurzes persönliches Gebet und/oder ein Vater Unser sprechen.

Andacht
→ Aus Dresden gibt täglich es unter 0351-82870218 abhörbare Andachten.

Exerzitien
→ Wer sich in dieser Zeit in Geistliche Übungen vertiefen möchte, ist auf der aktuell eingerichteten Homepage der Leipziger Ökumensichen Exerzitien genau richtig: https://pontifaxenleipzig.home.blog/ Thema: Ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein.

Gottesdienst
→ in diesen Kirchennachrichten und auf unserer Homepage finden Sie eine Vorlage für die Hausandacht, jeden Sonntag wird dazu eine Andacht auf unserer Homepage und in den Schaukästen veröffentlicht
→ Nutzen Sie die Gottesdienste in Rundfunk und Fernsehen:
9.30 Uhr Gottesdienst im ZDF
10.00 Uhr Gottesdienst im ARD
10.00 Uhr Gottesdienst im Deutschlandfunk
→ Nutzen Sie auch die gestreamten Gottesdienste im Internet:
Eine Übersicht zu den Gottesdiensten gibt es hier

Telefonseelsorge

Der ökumenische Seelsorgetelefondienst während der Coronazeit ist unter der Telfonnummer 0351-896 928 90 in der Zeit von Montag bis Freitag von 9:00 bis 18:00 Uhr kostenlos verfügbar. Nähere Informationen finden Sie hier.

Aus den Communitäten

Predigten von der Christusbruderschaft Selbitz finden Sie hier.

Andachten und Gottesdienste der Communität Casteller Ring finden Sie hier.

Weitere aktuelle Informationen gibt es auf unserer Homepage und über kirchevonzuhause.de

Kommen Sie gut durch diese ungewisse Zeit. Wir freuen uns schon sehr darauf Sie in unseren Gruppen und Kreisen wieder zu sehen oder vielleicht sogar neu begrüßen zu können und mit Ihnen wieder Gottesdienst zu feiern!