Kategorie: Andachten

Andacht 28.6. 2020 3. Sonntag nach Trinitatis

Andacht 28.6. 2020 3. Sonntag nach Trinitatis

Simson – stark für sein Volk“
Stellt euch vor, ihr wart den langen
Tag in der Wüste unterwegs, vor vielen
Jahren. Abends sitzt ihr mit den
Familien am Lagerfeuer und hört den
Geschichtenerzählern zu. Ihr seid müde
und habt auch ein bisschen Angst
vor der trockenen Wüste und vor den
Feinden, die sich in der Nacht verstecken
können. Aber diese Geschichten
am Lagerfeuer sollen euch Ruhe für
die Nacht geben und euch Mut machen.
Der Erzähler beginnt:
Vor vielen Jahren lebte im Volk ein
kluger und starker Mann. Sein Name
war Simson und er wurde einem älteren
Ehepaar geboren. Sie hatten lange
für ein Kind gebetet und ein Engel Gottes
sagte sie sollen ihn Gott weihen.
Sie durften ihm nie die Haare schneiden.
Der Knabe wuchs heran und Gott
segnete ihn mit großer Kraft und Verstand.
Er soll mal einem jungen Löwen
gefangen und getötet haben. Simon
war ein fröhlicher Mensch. Er gab anderen
Rätsel auf, trieb Schabernack.
Überlistete seine Feinde und kämpfte
gegen sie. Ein andermal wurde er von
seinen Feinden gefangen und gefesselt.
Als aber Gott ihm half, wurden die
Stricke an seinen ‚Armen wie dünne
Fäden und er entkam.
Im Volk erzählt man sich, dass er so
stark war, dass er eines Tages das
Stadttor einer großen Stadt ergriff, es
aus den Angeln hob, das ‚Tor auf seine
Schultern legte und es einen Berg hinauf
trug.
Doch seine Feinde kamen dahinter,
dass die Kraft in seinen langen Haaren
liegt. Mit einer List schnitten sie ihm
die Haare ab und seine Kraft war verschwunden.
Er wurde ein Gefangener seiner Feinde,
die sich über ihn lustig machten. Es
schien fast, als ob Gott ihn verlassen
hätte. Da rief Simson noch einmal Gott
an und er bekam seine Kraft zurück
und zerstörte das Haus in dem er sich
befand. Mit der rechten Hand hob er
eine Säule auf, mit der linken eine andere.
Da fiel das Haus auf die Feinde,
er selber starb auch. Seine Verwandten
begruben ihn. Simsons Kraft war
von Gott. Er war ein starker Mann ein
Retter seines Volkes, einer der Wunder
tun konnte und andere beschützte.
Stellt euch vor dieser Gott, der Simson
die Kraft gab hält auch über uns die
Wacht. Wir brauchen keine Angst zu
haben weil Gott uns schützt. Was kann
uns diese Geschichte der Bibel sagen?
Habt ihr auch schon einmal etwas
Wunderbares erlebt. Wo können auch
wir heute noch Gottes Wunder entdecken,
vielleicht auch ganz im Verborgenen?
Wenn sich auch der Himmel verdunkelt
so brauchen wir uns dennoch
nicht zu fürchten. „Unser Gott ist stärker!“
Gebet: „Mächtiger Gott, im Alten Testament
wird von starken Männern und
Frauen berichtet, die ihr Volk schützen.
Aber eigentlich bist du es, von dem der
Schutz ausgeht. Du beschützt die Kleinen,
die Starken und Schwachen, alle
die sich mit ihnen Stimmen an dich
wenden und um Schutz bitten. Behüte
und beschütze auch uns in diesen Tagen
und Wochen die vor uns liegen.
Amen“
So bleiben Sie gesegnet und behütet in
diesen Zeiten. Gottes Schutz sei mit
ihnen.
A. Schenk

Andacht 24.6. 2020 –. 2. Sonntag nach Trinitatis

Andacht 24.6. 2020 –. 2. Sonntag nach Trinitatis

„Könnte bei uns nicht endlich auch mal
alles normal laufen?“, stöhnte eine
Freundin, als wir miteinander telefonierten.
Eine Ausnahmesituation
schien bei ihr die nächste abzulösen:
Die Tochter zog ins Ausland, der Sohn
bekam den gewünschten Schulplatz
nicht, beim Haus musste das Dach
repariert werden, die Mutter wurde
pflegebedürftig, die Putzfrau kündigte
und dann starb auch noch die Katze.
„Und das alles innerhalb von zwei Monaten,
ich kann nicht mehr“, gestand
mir meine Freundin. „Und du? Hast du
bei all den Aufgaben mal an dich gedacht?“,
frage ich vorsichtig nach.
„Ich?“, lacht die Freundin, „wie soll
das denn gehen? Ich bin da mittendrin.
Ich muss mich um alles kümmern.
Wer soll es denn sonst machen?
Für mich bleibt da keine Zeit.“ In der
Zwischenzeit klingelte bei ihr ein anderes
Telefon. „Oh das ist die Bank, da
muss ich rangehen. Ich will mich beraten
lassen wegen eines Kredites, damit
ich meine Tochter im Ausland unterstützen
kann.“ Und schon war sie
weg.
Vor meiner Freundin schien sich ein
Aufgabenberg nach dem anderen zu
türmen. Sie hetzte von einer Aufgabe
zur anderen,
von einem
Termin zum
nächsten. Sie
kam überhaupt
nicht
mehr zur
Ruhe. Selbst
nachts gingen
ihr die
Gedanken
noch durch
den Kopf und
sie konnte
nicht schlafen.
„Kommt her
zu mir, alle,
die ihr mühselig
und beladen seid, ich will euch
erquicken!“ So ruft Jesus uns heute an
diesem Sonntag zu. „Nehmt auf euch
mein Joch und lernt von mir; denn ich
bin sanftmütig und von Herzen demütig;
so werdet ihr Ruhe finden für eure
Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und
meine Last ist leicht.“ (Mt 11,28-30)
„Stell dir vor!“, berichtet mir meine
Freundin bei einem neuerlichen Telefonat,
„gestern hatte ich zwischen
zwei Terminen ein klein wenig Zeit, da
schlenderte ich ein wenig durch das
Stadtviertel, in dem ich gerade war
und plötzlich stand ich vor einer Kirche.
Die Türen waren weit geöffnet.
Es war wie eine große Einladung:
Komm doch rein! Erst ging ich weiter,
ich hatte schließlich doch irgendwie
schon den nächsten Termin im Nacken.
Aber irgend etwas zog mich wie
magisch zurück. Also gab ich nach.
Ich ging in die Kirche hinein. Die Kühle
tat gut. Ich setzte mich in eine
Bankreihe. Mein Blick
fiel auf das Kreuz. Da
sah ich Jesus und ich
weiß auch nicht so
recht, allein durch
den Blick auf das
Kreuz fühlte ich, wie
sich neue Kraft in mir
entfaltete, wie ich
neue Zuversicht bekam.
Auf einmal bemerkte
ich auch, wie
still es hier war. Auch
ich war zur Ruhe gekommen.
Die Gedanken,
die sich sonst
immer wie ein Karussell
im Kopf drehten,
sie standen auf einmal
still. Ich fühlte mich leicht, fast
wie neu geboren, kannst du dir das
vorstellen?“
Ja, Jesus hat die Kraft mich von Grund
auf zu erneuern. In dem Bibelwort für
den heutigen Sonntag lädt er uns ein,
zu ihm zu kommen – mit all unseren
Mühen, unseren Lasten und Sorgen.
Vor Jesus brauche ich nichts zu verbergen,
zu ihm kann ich kommen wie
ich bin. Er wendet sich mir zu, ohne
dass ich irgendeine Vorleistung erbringen
müsste. „Lauft doch nicht vor
euch selbst davon, sondern kommt
mit allem, was euch bedrückt, zu mir!“
Einladend und mit offenen Armen
steht Jesus da: „Kommt zu mir, ich
selber bin der Ausweg. Ich schenke
euch die Ruhe des Herzens. Wer in
meine Nähe kommt, kann wieder atmen,
der kann seine Last abwerfen!“
Pfrn. Klement

Andacht 1. Sonntag nach Trinitatis (14.6. 2020)

Andacht 1. Sonntag nach Trinitatis (14.6. 2020)

Liebe Gemeinde, liebe Leser,
vielleicht haben Sie die folgende kleine
Geschichte so, oder so ähnlich schon
einmal gehört.
Ein Lehrer versucht ein Mädchen – das
einzige der Klasse, dass die Christenlehre
besucht – vor ihren Mitschülern
etwas bloßzustellen und sagt: “Ich
gebe dir 5 Mark, wenn du mir sagst,
wo Gott ist!“
Darauf antwortet das Mädchen nach
kurzem Überlegen: “Und ich gebe
Ihnen 500 Mark, wenn sie mir sagen,
wo Gott nicht ist!“
Ob diese Szene sich wirklich so zugetragen
hat, ist mir eigentlich egal –
wahr ist sie für mich allemal.
Die Frage, wo Gott wirklich steckt, ob
er uns sieht, und wie wir ihn erleben
und für uns “dingfest“ machen können,
bewegt uns Menschen wohl
schon immer, und immer wieder.
“Bin ich nur ein Gott, der nahe ist,
spricht der Herr, und nicht auch ein
Gott, der ferne ist? Meinst du, dass
sich jemand so heimlich verbergen
könne, dass ich ihn nicht sähe? spricht
der Herr. Bin ich es nicht, der Himmel
und Erde erfüllt? Spricht der Herr.
( Jeremia 23, 23+24 )
Diese beiden Verse sind “Kernsätze“
aus der alttestamentlichen Lesung für
den 1. So. nach Trinitatis.
Ob diese Worte auf mich tröstlich oder
beängstigend wirken, hängt nicht unwesentlich
davon ab, welche Gottesbilder
und Glaubenssätze ich im Laufe
meines Lebens verinnerlicht habe.
Das ist manchmal auch eine Sache der
Erziehung – also die Frage danach,
was uns in die “Wiege“ gelegt worden
ist.
Aber nicht nur das. Wir alle sind eingeladen,
auch in Glaubenssachen immer
wieder das Übernommene für uns zu
prüfen und zu entwickeln.
Ich erinnere mich deutlich an ein
Gleichnis, das meine Mutter mir mit
auf den Weg gegeben hat. Sie erzählte
mir von der berühmten “Gläsernen
Frau“, die es im Dresdner Hygienemuseum
zu bestaunen gibt. Bei ihr könne
man alle inneren Organe, Muskeln und
Knochen sehen, und genau so sehe sie
sich selber in Beziehung zu Gott.
Alles liegt vor ihm offen, das Gesunde
und das Kranke, Stärken und Schwächen.
Muss man Gott also noch irgendwas
erklären, sich rechtfertigen,
sich vor ihm ins rechte Licht rücken?
Für dieses Bild von Gott bin ich meiner
Mutter sehr dankbar und habe es für
mein Leben übernommen und
“weiterentwickelt“ – Gott ist also überall,
er sieht das Verborgene, kennt alle
meine Gedanken, ist in mir.
Bei dieser Vorstellung breitet sich in
mir keine Angst, sondern ein warmes
Geborgenheitsgefühl aus. Was mir nun
noch bliebe, wäre vielleicht das:
Alles,was Gott längst von mir weiß und
angenommen hat, selbst anzunehmen!
Das ist zuweilen nicht leicht, gelingt
aber besser, wenn ich Gott an meiner
Seite weiß.
Ich möchte Sie alle einladen, die 1.
Strophe des Wochenliedes zu meditieren:
Von Gott will ich nicht lassen, denn er
lässt nicht von mir,
führt mich durch alle Straßen, da ich
sonst irrte sehr.
Er reicht mir seine Hand, den Abend
und den Morgen
tut er mich wohl versorgen, wo ich
auch sei im Land.
Eine gesegnete Zeit wünscht Ihnen
Christian Domke

Andacht Trinitats 2020

Andacht Trinitats 2020

Andacht Sonntag 7.6. – Trinitatis
Die Andacht zum Hören finden Sie hier:

Liebe Leserin, lieber Leser,
Der Predigttext für den Sonntag Trinitatis
2020 steht im vierten Buch Mose,
Kapitel 6:
22 Und der HERR redete mit Mose und
sprach: 23 Sage Aaron und seinen
Söhnen und sprich: So sollt ihr sagen
zu den Israeliten, wenn ihr sie segnet:
24 Der HERR segne dich und behüte
dich; 25 der HERR lasse sein Angesicht
leuchten über dir und sei dir gnädig;
26 der HERR hebe sein Angesicht über
dich und gebe dir Frieden. 27 So sollen
sie meinen Namen auf die Israeliten
legen, dass ich sie segne.
„Hauptsache gesegnet!“ So hat einmal
ein guter Freund geantwortet, als andere
ihm allerlei gute Wünsche zum
Geburtstag mitgegeben haben. Ich
muss zugeben, mich hat seine Reaktion,
vorsichtig ausgedrückt, befremdet.
Genauer gesagt, ich habe mich über
ihn geärgert. Wie kann man denn so
kaltschnäuzig, ja irgendwie auch arrogant
über die freundliche Zuwendung
anderer hinweggehen?
Allerdings ist oft der Satz „Ich wünsche
Dir Gottes Segen“ schnell gesagt.
Er passt irgendwie überall, zum Geburtstag,
bei der Verabschiedung, vor
einer Prüfung oder einer schweren
Entscheidung. Damit wirkt er beliebig,
wie eine nichtssagende Floskel. Stattdessen
ist es doch viel ansprechender,
wenn mir für MEINE Situation das genau
Passende gesagt wird. Ich wünsche
Dir Gesundheit, viel Erfolg, Geduld
mit den Kindern, Kraft für die
Herausforderung vor der Du stehst,
Freude, Glück, Gelassenheit – eben
alles das was man jetzt braucht und
nicht hat. In solchen Wünschen drückt
sich aus: Ich weiß um Dich, ich interessiere
mich für das was Dich angeht.
Je nachdem wer es sagt und in welcher
Situation kommt
genau das auch an und
tut gut. Aber manchmal
spüre ich bei solchen
ganz auf mich gemünzten
Wünschen eine Last.
Sie stoßen mich auf
meine Schwierigkeiten.
Sie erinnern mich an
mein Defizit. Sie sind
gut gemeint, das schon,
aber diese Wünsche
lassen mich mit mir allein.
Das ist dann doch ganz anders im sogenannten
aaronitischen Segen, wie er
heute zu predigen ist. Hier bitten wir
Gott um seine Gegenwart. Sie wird
uns zugesagt. Wir bitten Gott mit seinem
Schalom, seinem Frieden in unser
Leben einzutreten und es zu bestimmen.
Ich begebe mich unter sein
freundliches Gesicht, das mich an
leuchtet und wärmt. Gott ist mir gnädig,
er meint es in jeder Hinsicht gut
mit mir. Besonders dann, wenn mir
etwas zu viel ist, trägt er das. Ich kann
loslassen was meine Kräfte übersteigt.
Wenn ich etwas schuldig geblieben
bin, werde ich zu einem neuen Anfang
befreit. Dabei verspricht Gott zu geben,
was wir in diesem Segen bitten.
Nämlich uns alles Gute, was wir uns
selbst nicht geben können.
Frieden heißt in diesem Segen nicht
einfach nur, wir streiten nicht. Frieden
ist ganz und völlig unversehrt zu sein,
gelungenes Leben in gelungenen Beziehungen,
Glück und Wohlergehen für
mich und mein Umfeld. Darum überschreitet
der Segen Gottes alle guten
Wünsche bei weitem, er schließt sie in
sich ein und korrigiert sie auf diesen
Frieden hin. Hier unter Gottes Segen
befinden wir uns im Brutkasten des
Lebens.
Es war einen Moment still. Eine intensive
Stille. Sie fühlte sich warm und
voll an, als würde sie überfließen.
Dann sagte die Stimme durch das Telefon:
„Das hat gut getan. Das war wie
im Gottesdienst.“ Die Stimme gehörte
einer gesundheitlich angeschlagenen
Frau. Gerade eben wurde für sie gebetet
und sie wurde gesegnet.
So kehrt zurück in den Alltag unter
dem Frieden Gottes: 24 Der HERR
segne dich und behüte dich; 25 der
HERR lasse sein Angesicht leuchten
über dir und sei dir gnädig; 26 der
HERR hebe sein Angesicht über dich
und gebe dir Frieden. Amen
Pfr. Pohle

Das Lied EG 140 „Brunn alles Heils, dich ehren wir“, finden Sie bald hier:

Andacht Pfingstmontag 2020

Andacht Pfingstmontag 2020

Liebe Gemeinde,
Nachrichten von Unfällen, Erdbeben,
Hungersnöten, Überschwemmungen,
Corona—Kranke oder Tote, hohe Arbeitslosigkeit,
usw. … Was passiert,
wenn Sie so etwas hören? Wie geht es
Ihnen damit?
Am Anfang nehme ich noch Anteil an
den menschlichen Leiden. Doch mit
der Zeit höre ich nicht mehr richtig
hin, ich resigniere, weil ich ja sowieso
nichts ändern kann. Jeden Tag neue
erschreckende Nachrichten. Mit der
Zeit schleicht sich aber auch die Angst
in meine Gedanken. Bis jetzt bin ich
nicht betroffen von all den Schicksalsschlägen
aus den Nachrichten. Aber
wie lange noch?
Furcht ist wie Vögel, die beginnen ein
Nest zu bauen. Immer wieder umkreisen
sie ihren ausgesuchten Ort. Sie
lassen sich nieder, legen Nistmaterial
ab und befestigen es.
So ist es auch mit der Angst. Wenn ich
zulasse, dass die Angst sich in mir ausbreiten
kann, wird sie größer und
nimmt mich mehr und mehr in Besitz.
Sie vereinnahmt mich. Klares Denken
und Handeln ist nicht oder kaum mehr
möglich.
In der Bibel steht ganz oft:
Fürchte dich nicht! z.B.: Jesaja 41,10;
Psalm 91, 6; Lukas 5,10
Vielleicht würde Gott heute zu uns
sagen: „Fürchte dich nicht vor Veränderungen,
vor Krankheiten, vor Armut
oder Hunger, vor den Stürmen des
Lebens.“
Leicht gesagt? Probieren wir es doch
einfach mal aus. Trauen wir uns, unsere
Furcht los zu werden— furchtlos zu
werden.
Ich wünsche mir und bete darum,
dass wir mutiger werden und die
Angst besiegen, dass wir Gott und seinem
Wort vertrauen, dass wir diese
Worte aussprechen, uns gegenseitig
zu sprechen. Immer wieder!
„Fürchte dich nicht.“ Jeder braucht
das.
Im Matthäus 10 Vers 27 steht: Was
euch gesagt wird in das Ohr, das verkündigt
auf den Dächern.
Lasst uns miteinander Gutes hören
und weitersagen. Die frohe Botschaft
des Evangeliums neu in unsere Herzen
tragen. Das besiegt die Angst. Die
Nester in unserem Kopf verschwinden.
Denken und Handeln wird wieder
möglich.
Lasst uns den Schwung und die Kraft
des Pfingstfestes nutzen, die der Heilige
Geist uns schenkt.
Was wäre, wenn jeder nur noch Gutes,
Ermutigendes, Positives und Tröstendes
hören würde? …
Gottes Segen für sie
Ihre Daniela Griesbach

Andacht für Pfingstsonntag 2020

Andacht für Pfingstsonntag 2020

Die Andacht hören, können sie, wenn Sie auf das Dreieck klicken.

zu Apostelgesch. 2,1-21 (hier wenige Verse der Lutherbibel):

1 Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle beieinander an einem Ort.

4 Und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen zu reden eingab.

14/21 Da redete Petrus zu ihnen: Und es soll geschehen: Wer den Namen des Herrn anrufen wird, der soll gerettet werden.

Liebe Leserin, lieber Leser,

zunächst einmal ist es Gott nicht unmöglich durch die dicksten Wände und in die eingeschworenste Gruppe zu kommen. Das ist die erste Lektion, die wir heute zu Pfingsten lernen. Die Apostelgeschichte erzählt, wie die Anhänger von Jesus sich in einem Haus versammelt haben. Und plötzlich kommt von dort ein Brausen, ein Wehen, ein Feuer, ein Sprechen und erfüllt das ganze Haus.

Wir lernen diese Lektion an einem Tag, an dem wir auch Pfingsten anders als Gemeinde feiern, wie geplant. Vermutlich müssen auch jetzt noch viele Menschen zu Hause bleiben. Wir können nicht raus unter freien Himmel beziehungsweise in ein Zelt, sondern treffen uns hinter Mauern. Zumindest gehe ich davon aus, als ich diese Zeilen Ende April schreibe. Wie ungewohnt oder auch unglücklich die Situation ist, der Geist Gottes findet seinen Weg zu uns Menschen!

Wir lernen aber noch eine zweite Lektion. Gott findet seinen Weg auch in unser Herz. Die Jünger und Jüngerinnen von Jesus haben sich versammeln als Jesus, ihr Meister, ist nicht mehr da war. Auferstanden ja, aber eben auch aufgefahren in den Himmel. Er ist weg. Wie wird es jetzt weitergehen?

Und das ist leider die Erfahrung von vielen Christen. Es gab mal die Zeit, in der mir Gott nah war. In der ich ihn gespürt habe. Ich habe gebetet und geglaubt und gemerkt, Gott bedeutet mir etwas. Ich habe gespürt und erlebt, dass es mir gut tut. Vielleicht zur Konfirmandenzeit, in der Jungen Gemeinde oder als mein Kind geboren und getauft wurde. Aber davon können wir höchstens erzählen. Jetzt liegt das schon lange zurück.

Die, die sich damals dort in Jerusalem versammelt haben, können sich auch viel erzählen aus drei Jahren, die sie mit Jesus unterwegs waren. Bis hin zu seinem Tod am Kreuz und wie er doch wieder lebendig zu ihnen kommt. Aber das bringt sie nicht weiter, nicht raus und in Bewegung. Sie brauchen auch jetzt(!) die Begegnung mit ihrem Herrn.

Wenigstens haben sich die ersten Christen damals versammelt. Darauf liegt eine Verheißung. Nämlich das Versprechen, dass Christus durch seinen Heiligen Geist dann da ist, heilt und stärkt. „Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Mt 18,20) Gott findet auch den Weg zu mir, wenn ich allein bin. Auch jetzt, wenn ich ihn bitte. (Lk 11,13) Aber er bringt uns immer auch zusammen. Er zeigt sich durch meinen Mitchristen oft deutlicher. Im Gottesdienst, in der Gebetsgemeinschaft, wo sie möglich ist, am Telefon, oder wenn es läutet und wir hören, dass Christen jetzt beten.

Pfingsten ereignet sich, Menschen werden begeistert, wachsen über sich hinaus, gehen raus, werden zu Verkündigern der guten Nachricht: Gott rettet. Damit sprechen Sie andere Sprachen. Sprachen die fröhlich klingen, nicht mehr verängstigt, herzlich, nicht mehr verbittert, zuversichtlich und nicht mehr niedergeschlagen.

Und der Friede Gottes, der höher ist, als alle unsere Vernunft, bewahre Eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.                                                           Ihr Pfarrer Pohle.

Das Lied „Atme in uns, Heiliger Geist“ (EG Ergänzungsheft 7) zum Mitsingen, finden Sie hier:

Andacht Exaudi 2020

Andacht Exaudi 2020

Höre Gott, mein lautes Rufen! Neige dich zu mir! Antworte mir! (Psalm 27,7)
So ruft ein Israelit in Babylonischer Ge-fangenschaft. Von seinem Zuhause war er vertrieben worden, sein Heimatort lag in Trümmern. Nun lebte er schon seit einiger Zeit in Babylon, aber so richtig angekommen ist er dort bis-her nicht. Zu fremd die Stadt, die Menschen und die Kultur. Er fragt sich: Sieht Gott mich und meinen Kummer über-haupt? Gott, wo bist du? Kennst du meine unerfüllte Sehnsucht, wieder in meine Heimat zu-rück zu kehren? So hilf mir doch!
Der heutige Sonntag hat seinen Namen aus dem oben genannten Psalm: Exaudi – Höre! Und es ist ein ganz besonderer Sonntag, genau zwischen Himmelfahrt und Pfingsten. Jesus ist schon weg, für die Augen der Jünger nicht mehr sicht-bar, aber der versprochene Geist noch nicht ausgeschüttet. Die Jünger sind un-sicher: Was wird werden? Können Sie Jesus vertrauen? Wird der Tröster kom-men? Die Jünger haben Sehnsucht nach einer Antwort.
Und auch mir geht es manchmal so. Da frage ich mich: Ist Gott überhaupt noch mit mir unterwegs? Sieht er, wie es mir gerade geht? Müsste er mir nicht endlich ein Zeichen geben? Zumindest ein ganz kleines Zeichen, damit ich wieder Hoff-nung haben kann? Wo bist du Gott? Hörst du mich?
Der Israelit bekommt Antwort auf sein Rufen zu Gott: Jeremia 31, 31 Siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen, 33 Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben, und sie sol-len mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein. 34 Denn ich will ihnen ihre Missetat vergeben und ihrer Sünde nim-mermehr gedenken.
Wie erleichtert muss der Israelit wohl gewe-sen sein! Endlich eine Antwort und dazu noch eine solch tröstliche: Egal was gewesen ist, Gott hält zu ihm. Er vergibt ihm und will sogar einen neu-en Bund mit ihm und seinem Volk schlie-ßen – und das nicht etwa auf einem schnöden Stück Papier, nein ins Herz und in den Sinn will Gott ihn schreiben. Tief im Innersten will Gott sich veran-kern und da sein.
Egal wie verzweifelt oder hoffnungslos ich bin: Gott hört mein Rufen. Tief in mir ist Gott verankert. Bin ich bereit, Gott dieses Zuhause in mir zu zugestehen? Ihm einen Platz in mir und meinem Le-ben zu geben? – Dann werde ich auch dazu bereit sein, Gott zu vertrauen und auf seine Antwort zu warten. Gott jeden-falls will mit uns auf dem Weg sein. Was für eine Zusage!
Ich lade Sie ein zu singen:
EG 369,1+2 Wer nur den lieben Gott lässt walten.
Ihre Pfarrerin Christine Klement

Andacht Himmelfahrt 2020

Andacht Himmelfahrt 2020

Der Predigttext zu Himmelfahrt 2020 steht bei Johannes 17,20–26: 20 »Ich bete aber nicht nur für sie, sondern auch für die Menschen, die auf ihr Wort hin an mich glauben werden. 21 Ich bete darum, dass sie alle eins sind – sie in uns, so wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin. Dann wird die Welt glauben, dass du mich gesandt hast. 22 Die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich nun auch ihnen gegeben, damit sie eins sind, so wie wir eins sind. 23 Ich in ihnen und du in mir – so sollen sie zur völligen Einheit gelangen, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und dass sie von dir geliebt sind, wie ich von dir geliebt bin. 24 Vater, ich will, dass die, die du mir gegeben hast, dort sind, wo ich bin. Sie sollen bei mir sein, damit sie meine Herrlichkeit sehen – die Herrlichkeit, die du mir gabst, weil du mich schon vor der Erschaffung der Welt geliebt hast. 25 Vater, du gerechter Gott, die Welt kennt dich nicht; aber ich kenne dich, und diese hier haben erkannt, dass du mich gesandt hast. 26 Ich habe ihnen deinen Namen offenbart und werde es auch weiterhin tun, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, auch in ihnen ist, ja damit ich selbst in ihnen bin.«

Liebe Leserin, lieber Leser,

Zwischen Himmel und Erde. Kurz vor seinem Tod befindet sich Jesus. Er hält eine Abschiedsrede an seine Schüler, seine Jünger. Er gibt ihnen noch einmal das Wichtigste mit auf dem Weg. Und jetzt betet er zu seinem himmlischen Vater für sie. Dabei ist dieses Gebet wie eine Himmelfahrt, ganz intensiv und ganz inständig, ganz leidenschaftlich. Man kann das Gefühl bekommen er schwebt schon ein paar Zentimeter über dem Boden. Aus der Perspektive des Himmels spricht er hier. Aus dem weiten Blick von oben schaut er auf die Zukunft für seine Jünger und für die, die später dazukommen. Er bittet für das, was nicht zu den alltäglichen Mühen gehört, sondern für das, was für seine Gemeinde durch die Zeit wichtig ist. Nicht wie im Vaterunser um das tägliche Brot, Vergebung meiner Schuld oder die Bewahrung vom Bösen bittet er. Hier betet er um Einheit, darum dass die die Jesu Worte hören eins werden. Sie sollen in eine genauso starke und feste Verbindung zueinander gelangen, wie Jesus es im Gebet mit seinem Vater gepflegt hat, ob es jetzt nach einer beeindruckenden Erfahrung, wie der Brotvermehrung für über 5000 Menschen war (Matthäus 14,23) oder ob er kurz vor seiner Verhaftung und Kreuzigung mit Gott ringt, doch noch einen anderen Weg gehen zu können (Mk 14,36). Immer begegnet er Gott in einer liebevollen Haltung. „damit die Welt erkennt, … dass sie (das heißt wir, die wir das lesen) von dir geliebt sind, wie ich von dir geliebt bin.“ Vertrauensvoll wendet er sich seinem himmlischen Vater zu, der mehr sieht als ein Mensch auf der Erde. Und er macht die Erfahrung: Auch wenn alles verloren zu gehen scheint, ich bin nicht verloren. Nach Karfreitag kommt Ostern.

Wie schnell können unsere Blicke im täglichen Leben auf dem Boden kleben bleiben, wenn es widerwärtig wird! Wenn wir nur sehen, was schwierig, gefährlich, zu viel, zu entbehrlich ist und die gute Aussicht verloren geht. Darum bittet Jesus so unständig darum, dass wir die Beziehung zu ihm, zu seiner Liebe nicht verlieren und miteinander verbunden bleiben. Denn dann werden wir uns gegenseitig stützen und stärken, ermutigen und aufrichten. Werden uns zeigen, dass es weiter geht, als wir sehen, dass für Gott mehr möglich ist, als wir uns jemals zutrauen. Dann werden wir den Kopf heben und zum Himmel sehen und wissen dass Gott auf unser Leben und unsere Mitmenschen mit Hoffnung schaut.

Und der Friede Gottes, der höher ist, als alle unsere Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen. (Pfr. Pohle)

Anacht Rogate

Anacht Rogate

Liebe Gemeinde, liebe Gäste,

nachdem die beiden vergangenen Sonn-tage schon je eine Aufforderung an uns in ihrem Namen erhielten – nämlich JU-BELT ! und SINGET! – werden wir heute aufgefordert: BETET!

Ich habe mir die Freiheit ge-nommen, hinter jedes dieser markanten Worte ein Ausrufe-zeichen zu setzen, obwohl ich es nicht als Befehle verstehe.

BETET! Möchte ich gern als eine mit Nachdruck gegebene, aber freundliche Empfehlung hören.

Die meisten Menschen beten sowieso. Auch viele von denen, die es vielleicht nie zugeben würden.

Beten ist fest im Menschsein verwurzelt.

Ich habe uns heute eine Sammlung von Gebeten und kleinen “Gebetssplittern“ mitgebracht. Vielleicht findet irgend etwas davon in Ihnen Widerhall.

1. “Aus meines Herzens Grunde, sag ich dir Lob und Dank in dieser Morgenstun-de, dazu mein Leben lang, …“

2.“ Wohlan, mein Vater, sei mir heute gnädig, … gutes Wetter lass mich sehen …“

3.“…Wie zahlreich sind deine Werke, die dem Auge verborgen sind, du einziger Gott, dessengleichen nicht ist! Du hast die Erde geschaffen nach deinem Wunsch, ganz allein …“

4.“…Sind meiner Übertretungen auch viele – löse meine Schuld! … Sind meine Sünden auch zahlreich – zeig Erbarmen und heile mich! Mein Gott, ich bin er-schöpft, fass meine Hand! “

5. “ Herr, deine Liebe reicht bis zum Himmel, deine Treue bis zu den Wol-ken… “

6. “ Ich suche dich in der Frühe, mein Schutz und meine Zuflucht. Am Morgen und am Abend, mein Gott, bet ich zu dir. … denn alles, was ich denke, ist dir mein Gott bekannt.“

7. “ Komm, Herr Jesus, sei unser Gast und segne, was du uns bescheret hast.“

8. “ O Gott, vergib mir alle meine Sün-den, die kleinen und die schweren, die ersten und die letzten, die verborgenen und die offenkundigen.“

9.„ Nimm mein Leben, damit ich es dir, Herr, weihe. Nimm mein Herz, und duchtränke es, Liebe, mit dir. Nimm mei-ne Augen und lass sie trunken werden, Gott, von dir… “

10. “ …Mein ist die Sonne, mein ist der Morgen, Glanz, der zu mir aus Eden aufbricht! Dank über-schwenglich, Dank Gott am Morgen! Wiedererschaffen grüßt uns sein Licht! “

… und nun mal ganz ehrlich: Kam Ihnen irgend etwas von diesen Worten sehr fremd vor ?

Mir nicht. Vielleicht finden Sie heute, am Sonntag Rogate, Ihr ganz eigenes, persönliches Gebet und schreiben es auf ein Blatt Papier.

Ich wünsche Ihnen Andacht und Muße dabei und Grüße ganz herzlich!

Ihr Kantor Christian Domke

p.s. Und wenn Sie möchten, können Sie nun noch schauen, woher die Gebete stammen:

1. Evang. Gesangbuch 443 2. Gebet der Yamana auf Feuerland Echnaton, ca.1350 v. Chr. 4. Assyrisches Sündenbekenntnis 5. Psalm 8 6. Salomo Ibn Gabirol, 1021-56 7. Nikolaus Ludwig von Zinsendorf 1753 8. Prophet Mohammed ca.569-632 9. Swami Rama Tirtha 1873 – 1906 10. Evang. Gesangbuch 455, 3

Andacht Kantate

Andacht Kantate

Andacht Sonntag Kantate (Singt!), 2.Chronik 5,2-14 (hier Vers 13 Gute Nachricht):

Es klang wie aus einem Mund, als sie alle miteinander den Herrn priesen mit den Worten: »Der Herr ist gut zu uns, seine Liebe hört niemals auf!«

Liebe Leserin, lieber Leser,

es ist irgendwie absurd: Still schreibe ich etwas und Sie lesen es wohl auch in Stille, obwohl wir doch singen sollen. Dazu ruft uns der Name des Sonntages heute auf: Singt! Da sollen wir heute hinkommen: zum Singen. Laut, vielleicht mit anderen. Oder aber ein Summen und Pfeifen. Wenigstens jedenfalls soll etwas in uns zum Klingen gebracht werden.

Das ist wohl nicht die leichteste Übung, wenn man nichts hört. Zumindest ohne Musik, Melodie oder Lied. Wir können aber mit einstimmen in den Ruf, der vor 3000 Jahren durch die Straßen von Jerusalem zu hören war. Er gehört zum Grundton der Christenheit und unserer jüdischen Geschwister: »Der Herr ist gut zu uns, seine Liebe hört niemals auf!«

So hallt es durch die Straßen zu überwältigender Musik von über hundert Bläsern und anderen Instrumenten. In den Chronik-Büchern wird erzählt, wie unter König Salomo der erste Tempel in Jerusalem erbaut und wie er eingeweiht wird. Der bedeutendste Moment ist der, als die Bundeslade mit einer Prozession feierlich hereingetragen wird. Die Bundeslade mit den Zehn Geboten erinnert an den Bund Gottes mit seinem Volk. Gott ist seinem Volk treu und schützt es.

Spätestens seit Ostern klärt sich: Gottes Liebe gilt allen Menschen. Der Ruf hallt und klingt durch die Welt: Der Herr ist auferstanden! Jesus war und ist dieser Gott mit und bei uns. Er hat den Tod besiegt und alles, was uns zermürbt und runterzieht, verliert den Schrecken. Gottes Liebe, sein treu Sein bleiben. Mit der Taufe schließt Gott so einen Bund mit jedem Menschen. Ob wir selbst ihm nun treu sind oder nicht. Ob wir uns gut fühlen oder schlecht. Seine Zusage steht. „Nichts in der ganzen Welt kann uns jemals trennen von der Liebe Gottes, die uns verbürgt ist in Jesus Christus, unserem Herrn.“ (Röm 8,39)

Ich glaube das. Christen glauben das. Aber das einfach nur zu sagen, zu hören oder zu lesen, ist wie ein leckerer Sonntagsbraten, aber ohne Soße: staubtrocken. Nein, man kann uns Gottvertrauen nicht wie einem Computer einprogrammiert. Wir sind Menschen, wir wissen nicht nur, wir denken, machen Erfahrungen und eben auch: wir fühlen. Bei allem eigenen Schwanken, Vergessen und Zweifeln, was ebenfalls zu uns gehört; Wir müssen neben den Worten auch erleben und spüren, dass Gottes Liebe mir gilt. Dazu hilft uns die Musik.

Allerdings klingen christlich-jüdische Lieder am besten, wenn wir sie miteinander singen. Nicht deshalb, weil sie besonders schön klingen. (Ist es so: wunderbar!) Vor allem deshalb, weil meine Glaubens-Schwester, weil mein Glaubens-Bruder mit mir singt. Mein Nachbar, der mit mir in das Lied einstimmt, bringt mit seinem Glaubenslied, auch meinen Glauben zum Schwingen. Manchmal stärker, manchmal wieder neu oder überhaupt zum ersten Mal.

Und hier sind wir an dem schwierigsten Punkt bei dieser Andacht und in dieser Zeit: Das muss auch passieren! Wo wir miteinander singen können: Herrlich! Wo nicht finden wir Wege: Im Internet zu Hauf. In Radioandachten und Fernsehgottesdiensten. Am Telefon. Vor dem offenen Fenster eines Menschen. Ich wünsche Ihnen dass sie das erfahren. Es ist aber auch ein Auftrag: Singt mit- und füreinander!

Der Friede unseres Herrn Christus Jesus ist mit Ihnen. Amen.                   Ihr Pfarrer Pohle.

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Andacht zum Anhören:

Lied Ich sing dir mein Lied: