Andacht zum drittletzten Sonntag des Kirchenjahres

Friedensstifter …
sind besondere Menschen.
Ich habe sie immer bewundert.
Ihnen gelingt, was ich für unmöglich
halte: Versöhnung schaffen. Viele Beispiele
fallen mir ein. Zwei will ich hier
stellvertretend nennen: Die deutschfranzösische
Aussöhnung nach dem

  1. Weltkrieg, betrieben von Charles de
    Gaulle und Konrad Adenauer oder der
    Kniefall von Willy Brandt am Ehrenmal
    der Helden des Warschauer Ghettos.
    Jesus selbst hat eine hohe Meinung
    über Friedensstifter. Das Matthäusevangelium
    zitiert Jesus mit den Worten:
    „Selig sind, die Frieden stiften;
    denn sie werden Gottes Kinder heißen“,
    Matthäus 5,9.
    Nun ist es eine Sache, sich auf der
    „großen Bühne“ als
    Friedensstifter zu profilieren.
    Wie aber ist
    das, wenn ich privat
    unterwegs bin, in meinem
    Umfeld, dort, wo
    das wachsame Auge
    der Öffentlichkeit nicht
    hinschaut? Bin ich bereit,
    Jesu Auftrag auch
    im Kleinen zu folgen?
    Ein kleines Detail ist
    mir an Jesu Worten
    aufgefallen: Die Bibel
    bezeugt, wer sein Leben
    Jesus Christus anvertraut
    hat,
    der ist Kind Gottes.
    Wer Frieden stiftet, der
    wird von anderen ein
    Gotteskind genannt.
    Ich deute das so: Die Menschen um
    mich herum erkennen und bestätigen,
    dass ich ein Kind Gottes bin, weil sie
    sehen und erleben, wie ich handle.
    Für Jesus ist der Glaube keine Privatsache.
    Was er in meinem Herzen verändert
    hat, soll Auswirkungen auf die
    Gesellschaft um mich herum haben.
    So, wie er Frieden und Versöhnung mit
    Gott in meinem Herzen gestiftet hat,
    möchte er, dass ich Friedensstifter für
    andere werde. Denn: „Selig sind, die
    Frieden stiften; denn sie werden Gottes
    Kinder heißen.“
    Von Wolf-Dieter Kretschmer, erf
    (https://www.erf.de/index.php?
    content_spage=&node=72&content_item=4725)